Montag, 23. Dezember 2013

Cast Amour

Bei manchen Puzzels gibt es offenbar bestimmte Züge oder Bewegungen, die natürlicher oder naheliegender erscheinen als andere und deshalb vom Anwender unwillkürlich bevorzugt ausgeführt werden. Der Designer sollte sein Puzzle deshalb so konzipieren, dass derartige Vorzugszüge ins Leere führen. Das ist auch das Prinzip des Hanayama Puzzle Cast Amour, das immerhin einen Schwierigkeitsgrad von fünf (schwer) hat. 
Trotz des hohen Schwierigkeitsgrades ist es leicht zu lösen ist, wenn man gleich auf den richtigen Anfangszug kommt.  Vertrackterweise gerät man aber fast immer auf die falsche Spur. Ich hatte jedenfalls zunächst durchaus Probleme, die drei Teile auseinander zu bekommen. Nachdem ich es schließlich geschafft hatte, spielte ich noch eine Weile herum. Mir fiel bald auf, dass das Puzzle manchmal sehr leicht zu lösen war und machmal nicht.  Ich stand vor einem Rätsel.

Erst ein systematisches Vorgehen entlarvte den Trick. Von zwei fast identischen Bewegungsmöglichkeiten hatte ich in den meisten Fällen die mir natürlicher erscheinende - aber falsche - gewählt. Die beiden Ringe blockierten sich so gegenseitig. 
 Cast Amour gehört für mich zu den weniger ansprechenden Puzzles des Hanayama Serie. Es wirkt nicht sonderlich massiv, eher wie aus Plastik gefertigt. Wenn man auf Anhieb den richtigen Einstieg erwischt, lässt es sich mit zwei simplen Drehbewegungen auftrennen. Allerdings ist es recht originell, und so etwas weiß ich immer zu schätzen.
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Freitag, 29. November 2013

Cast Coil

Der japanische Hersteller von Metallpuzzles, Hanayama, schafft es immer wieder, originelle Neuheiten auf den Markt zu bringen. Bestes Beispiel hierfür ist Cast Coil, das keinem anderen Geduldspiel gleicht. Es besteht aus zwei in unterschiedlichen Farben produzierten Zinkgussteilen, die ineinander verschränkt sind und sich zu einem kompakten, quaderförmigen Objekt verbinden.  
 
 
Von außen nicht erkennbar sind einige der Kanten abgerundet, so dass trotz der räumlichen Enge Drehbewegungen möglich sind. Durch eine Kombinationen von Drehungen und Schiebebewegungen können die beiden Teile ausgesprochen leichtgängig gegeneinander bewegt werden. Ziel ist natürlich die Trennung.  Da das Puzzle nur vom Schwierigkeitsgrad 3 (mittel) ist, hatte ich damit keine sonderlichen Probleme. Um den Rückweg zu erschweren, merkte ich mir absichtlich nicht die Konstellation, die der Trennung vorausging. Das war eine eher zweifelhafte Entscheidung. Es ergab sich dadurch nämlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Teile zusammenzuführen. Und alle mussten untersucht werden. So dauerte es recht lange, bis ich den Ausgangszustand wieder erreicht hatte.  Das Zusammenzusetzen ist also deutlich schwieriger als das Auftrennen.
 
 
Anschließend probierte ich es mit einer systematischen Vorgehensweise. Ich hielt das goldfarbene Teil fest und bewegte nur das Silberfarbene. Jeder Zug wurde notiert. Etwa:  2 nach unten - drehen nach rechts - drehen nach oben - 1 nach links. Bemerkenswerterweise gibt es in den meisten Situationen nur eine einzige Möglichkeit.  Die Schwierigkeit dieses Puzzels besteht wohl darin, dass man leicht die Orientierung verliert und sich unabsichtlich rückwärtsbewegt. Bald hatte ich alle Zugfolgen ermittelt und konnte die Lösung einfach aus meiner Tabelle ablesen. Es werden übrigens nur 8 Züge bis zum Auftrennen benötigt.  
 
Cast Coil hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Es ist nicht ganz einfach, aber in vertretbarer Zeit lösbar. Optisch macht es nicht viel her. Aber gerade wegen dieser Schlichtheit zieht es unter all den chromblitzenden Hanayama Puzzles doch schnell alle Blicke auf sich.
 
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Freitag, 1. November 2013

Popplock T8

Die meisten Metallpuzzles beruhen entweder auf klassischen Vorlagen oder wurden von Enthusiasten aus Japan, den USA, den Niederlanden, Großbritannien, Finnland oder Osteuropa erdacht. Deutschland, das einstige Land der Dichter und Denker, ist meines Wissens nach nicht vertreten (hier haben mittlerweile wohl die Dichter die Oberhand gewonnen). Doch es gibt eine rühmliche Ausnahme: Der Augsburger Rainer Popp hat es bis an die Spitze geschafft. Seine leider recht teuren Trickschlösser sind wahre Meisterwerke gediegener Handwerkskunst. Rainers letzte Kreation, Popplock T8, kostet 200 Euro. Dennoch war die kleine Serie schnell ausverkauft. Mit etwas Glück konnte ich noch ein Exemplar ergattern.


Popplock T8 besteht aus einem massiven Stahlzylinder, der den Bügel aufnimmt. Im Inneren des Zylinders befindet sich ein Schaft aus Messing. Der erste Trick, der den Schaft ein Stück weit herausziehen lässt, ist recht leicht zu durchschauen. Dann hat man nur noch die Möglichkeit, das Innenteil zu drehen oder nach oben oder unten zu schieben. Andere bewegliche Teile gibt es nicht. Ich war etwas ratlos. Was immer ich auch unternahm, der Bügel rührte sich nicht. Nach drei Tagen war ich immer noch nicht vorangekommen. Die Finger taten mir weh. Das alles erinnerte mich an die extrem schwierigen Revomaze Puzzles. Aber dann fiel mir bei einer bestimmten Bewegung eine Besonderheit auf. Ich spielte ein wenig herum, und plötzlich öffnete sich der Bügel. Völlig unerwartet.  

Der zu Grunde liegende Trick ist genial und äußerst ungewöhnlich. Da ich keine Erfahrung mit anderen Popplock Schlössern habe, kann ich nicht sagen, ob das typisch ist. Aus den Rezensionen anderer weiß ich aber, dass Rainers Trick Locks generell schwer zu lösen sind. Wie dem auch sei, mir hat das T8 gefallen.  Wer übrigens die Tricks nicht durchschaut, kann auf die beiliegende Lösungsanweisung zurückgreifen.




Dienstag, 22. Oktober 2013

Cast Square

Cast Square  ist vielleicht die schönste Kreation des japanischen Metallpuzzle Herstellers Hanayama. Es besteht aus vier identischen, kunstvoll verschlungenen Teilen, die sich zu einem massiven Quadrat zusammenfügen. Erdacht hat es der Finne Vesa Timonen, von dem auch Cast Donuts stammt.


Da das Puzzle vom Schwierigkeitsgrad sechs ist (sehr schwierig), nahm ich es auf meinen diesjährigen Mallorca Urlaub mit. Es müsste mich ja wohl eine Weile beschäftigen. Im Flugzeug ging es los. Mit etwas Mühe konnte ich das eine oder andere Teil etwas nach außen ziehen. Ansonsten gab es kaum Bewegungsmöglichkeiten. Alles war ineinander verhakt. Auch nach einer Stunde war ich nicht all zu viel weiter gekommen. Im Hotel dann gab es den ersten Fortschritt: Im Inneren des Puzzles klapperte es verdächtig, wenn man es schüttelte (das hatte ich im Flugzeug natürlich nicht hören können). Offenbar gab es einen verborgenen Mechanismus, der die Teile zusammenhielt. Da dieser Mechanismus fast zwangsläufig schwerkraftabhängig ist, musste die Ausrichtung des Puzzles oder die Bewegungsrichtung eine Rolle spielen. Nach dieser Erkenntnis dauerte es dann auch nicht lange, bis ich das erste Teil ein Stück weit lösen konnte. Bemerkenswerterweise leistete Cast Square danach  immer noch Widerstand. Obwohl das Teil nur noch an einer Ecke festhing, konnte ich es nicht vollständig abtrennen.

Natürlich hatte ich dann doch irgendwann den Dreh raus, und das Puzzle fiel fast von selbst auseinander. Der jetzt offenliegende Mechanismus erwies sich als recht simple. Das Wiederzusammensetzten erforderte dann eine gewisse Fingerfertigkeit, da alle vier Teile gleichzeitig bewegt werden mussten. Nachdem ich es ein paar Mal aufgetrennt und zusammengesetzt hatte fiel mir auf, dass die Teile zunehmend leichtgängiger gegeneinander verschiebbar waren. Das konnte doch wohl kein Abnutzungseffekt sein. Hatte Hanyama vielleicht absichtlich die Innenseiten aufgeraut? Denkbar ist das schon, da das Puzzle jetzt bei bestimmen Bewegungsabläufen von selbst auseinanderfiel. Ein Amazon Rezensent hatte berichtet, dass ihm das gleich nach dem Auspacken passiert war. Andere hatten ähnliche Erfahrungen gemacht.
Alles in allem hinterlässt Cast Square einen etwas zwiespältigen Eindruck. Ein wirkliches Puzzeln kommt kaum zu Stande. Man fummelt solange herum, bis sich ein Teil von selbst löst oder das Ganze gar komplett auseinanderfällt. Der verborgene Mechanismus bringt ein unerwünschtes Zufallselement ins Spiel. Mir sind die Puzzles lieber, die man durch Nachdenken und systematisches Vorgehen lösen kann.

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Dienstag, 17. September 2013

Schlüssel Labyrinth (Free the Key)

Nach der leichten Enttäuschung mit dem Eureka Puzzle Oskars Würfel, beschloss ich, es noch einmal mit einem nicht-Hanayama-Puzzle zu versuchen. Die Wahl fiel auf Schlüssel Labyrinth, das ebenfalls von Oskar van Deventer stammt. Es ist etwas größer und etwas teurer als die Exemplare der Hanayama Serie und aus Aluminium. Gleich nach dem Auspacken machte sich erneut ein Gefühl der Enttäuschung bemerkbar. Das Puzzle wirkte billig und sah aus wie aus Installationsmaterial aus dem Baumarkt gefertigt. Kein Vergleich zu den liebevoll gestalteten Zinkguss Puzzles von Hanayama.


Aufgabe war es, einen Ring von einem Schlüssel zu befreien, dessen Bart aus unterschiedlich langen, rechteckigen Zacken bestand. Diese erschwerten die Bewegungen des Ringes, der sich außerdem nicht vollständig drehen ließ. Man musste ihn ein Stück hoch oder runter schieben - soweit das die Zacken überhaupt zuließen -, etwas drehen und dann wieder schieben. Natürlich ging es nicht gradlinig Richtung Ausgang. Das wäre zu einfach gewesen. Einige Male war der Ring in die Gegenrichtung, also auf den Griff zu, zu schieben. Wirklich kompliziert war das alles aber nicht, und so hatte ich es nach etwa 20 Minuten geschafft.


Dem Puzzle liegt weder eine geniale Idee zu Grunde noch kann es durch Optik oder Haptik überzeugen. Und es passt von der Größe her nicht mit den Exemplaren der Hanayama-Serie zusammen. Meiner Ansicht nach hätte man es problemlos kleiner fertigen können. Da es von mittlerem Schwierigkeitsgrad ist, machte das Puzzeln zumindest beim ersten Mal Spaß.

Samstag, 31. August 2013

Cast Quartet

Anfang des Jahres hatte ich Cast Quartet auf meinen Thailandurlaub mitgenommen. Es galt als ausgesprochen schwierig, sollte aber in 4 Wochen zu lösen sein. Schließlich hatte ich ja schon andere Kategorie-6-Puzzles bezwungen. 

Cast Quartet aus der  Hanayama Serie besteht aus 4 massiven, schwarz eloxierten Rauten, die zu zwei Paaren verbunden ineinander verschränkt sind. Die nahezu quadratförmigen Teile, von denen je zwei identisch sind, haben jeweils eine kleine Öffnung. Es galt jetzt, die einzelnen Teile so gegeneinander zu bewegen, dass sie durch diese Öffnungen getrennt werden konnten. Das sah eigentlich nicht all zu schwierig aus. Nach ein paar Minuten musste ich aber feststellen, dass kaum Bewegungen möglich waren. Das Puzzle verkantete sich derartig, dass selbst einfache 90 Grad Drehungen außerordentlich schwer zu bewerkstelligen waren. Einige Male war ich nicht einmal in der Lage, einen Zug rückgängig zu machen. Das nach kurzer Zeit entstandene Metallknäuel war nahezu unbeweglich. Trotz allem machte ich unverdrossen weiter. Irgendwann - ich weiß gar nicht wie - lockerte sich das Gebilde etwas. Und dann ging es schnell. Nach ein paar Minuten konnte ich ein Teil abtrennen. Der Rest war dann kinderleicht. Insgesamt hatte ich drei Wochen bzw. etwa 10 Stunden gebraucht.
Ich merkte mir natürlich die Konstellation, die dem Abtrennen des ersten Teils voranging. Damit hatte ich den korrekten Einstiegspunkt. Der Zusammenbau sollte jetzt ohne all zu große Schwierigkeiten machbar sein. Natürlich war das viel zu optimistisch gedacht. Das Zusammensetzen erwies als noch deutlich komplizierter als das Auseinandernehmen. Längst war ich wieder in Deutschland. Alle paar Tage nahm ich mir das höchst widerspenstige Puzzle vor. Fortschritte gab es nicht. Die Teile waren kaum gegeneinander zu bewegen - und wenn, dann nur in eine zufällige Richtung. Ein planmäßiges Vorgehen was so nicht möglich. Auf Grund der ständigen Verkantungen machte das Puzzeln auch keinen sonderlichen Spaß.


Im August schließlich, nach über einem halben Jahr,  wurde mir klar, dass es so nicht weiterging. Wohl oder übel musste ich nachdenken. Das vermeide ich sonst gerne. Ich nahm die aus den drei verschränkten Teilen bestehende Ausgangskonfiguration in die linke und das freie Teil in die rechte Hand und überlegte, welchen Weg ich gehen musste. Zuerst das freie Teil mit einer der Rauten zusammenbringen - das war natürlich einfach -, es dann ein Stück weit die Kante entlang schieben und mit der zweiten Raute verschränken. Auch das sicherlich noch machbar. Danach müsste es eigentlich möglich sein, es über den Rahmen der Raute bis zur Öffnung des dritten Teils weiterzuschieben. Mit etwas Glück konnte ich es vielleicht dann dort zusammenbringen. Und so machte ich es dann auch. Nach fünf Minuten waren alle Teile korrekt verbunden und das Puzzle damit gelöst.
Mein Empfinden in diesem Augenblick grenzte an Größenwahn. Ich hatte es geschafft und zwar durch überlegtes Vorgehen. Oder war das doch Glück? Es waren nur drei vier kurze Züge notwendig und dann noch ein etwas mühevolles Ausrichten. Vielleicht sollte ich es noch einmal probieren. Leider schaffte ich es nicht mehr, das Puzzle auf Anhieb auseinander zu bekommen.  Na ja, ist vermutlich besser so. Ich hatte schon ein paar Mal die Erfahrung gemacht, dass ich beim zweiten Lösungsversuch weniger Energie und Hartnäckigkeit aufbringen konnte als beim Ersten. Es fehlt irgendwie der Reiz.

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Donnerstag, 22. August 2013

Cast Disk

Cast Disk gehört zu den eher unspektakulären Puzzles der Hanayama Serie. Es besteht aus zwei kreisförmigen Scheiben, die mittels zweier Schlitze ineinandergesteckt sind. Durch eine Reihe von rechteckigen Öffnungen am Außenrand können die Scheiben gegeneinander bewegt werden, bis eine Position erreicht ist, die eine Trennung ermöglicht.


Das Puzzle macht einen recht soliden Eindruck. Es gibt aber hochwertiger wirkende Exemplare von Hanayama. Die Bewegungen der Scheiben gegeneinander sind leichtgängig. Verkantungen treten nicht auf. Man hält dabei eine Scheibe fest und führt die andere den Außenrand entlang. Bis es nicht mehr weitergeht. Dann muss man entweder wieder zurück oder versuchen, die um 90 Grad versetzte erste Scheibe weiterzubewegen. Das alles läuft recht entspannt ab. Ein ideales Puzzle für langweilige Fernsehabende. Der Schwierigkeitsgrad beträgt 2 (leicht), und so sollte es nicht all zu lange dauern, bis man beide Teile getrennt hat. Da man sich den Lösungsweg unmöglich merken kann, bleibt der volle Spielspaß auch über längere Zeiträume erhalten.


Der Rückweg, also das korrekte Zusammenstecken der beiden Scheiben, ist ähnlich leicht/schwierig. Der Einstiegspunkt ist offensichtlich. Auf Grund der Symmetrie gibt es zwei unterschiedliche Ansätze, die (leider) beide zum Ziel führen. Erfunden hat Cast Disk der Holländer Oskar van Deventer, von dem auch zahlreiche andere - meist deutlich spektakulärere - Metallpuzzles stammen.
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Donnerstag, 25. Juli 2013

Cast Coaster

Bei neuen Puzzles versuche ich zunächst durch genaues Hinsehen die Wirkungsweise zu ergründen. Dann wird mit äußerster Vorsicht ein Teil bewegt und diese Bewegung gleich wieder rückgängig gemacht. Diese behutsame Vorgehensweise soll die Chancen auf ein erfolgreiches Auseinandernehmen und anschließendes Wiederzusammensetzen verbessern. Bei Cast Coaster aus der Hanayama Serie ging das gründlich schief. Als ich versuchte, einen der Ringe langsam abzulösen, tat sich zunächst gar nichts. Ich erhöhte deshalb den Druck etwas. Plötzlich gab es einen Ruck, und das filigrane Gebilde war in seine Einzelheiten zerfallen. Ich ahnte Schlimmes. Das Zusammensetzen würde nicht einfach werden.


Eigentlich sollte ein Level vier (mittelschwer) Puzzle nicht all zu viele Probleme bereiten. Ich erinnere mich aber an das ähnlich aufgebaute Puzzle Cast Ring - ebenfalls Level 4 - das mich fast zur Verzweiflung gebracht hatte.  Cast Coaster besteht aus drei ineinander verschlungenen Dreiecken/Ringen. Der mittlere Ring ist mit den beiden Außenringen zu einer kleinen Kette verbunden. Auf jedem Ring gibt es rechteckige Aussparungen. Ziel ist es, die Teile so zusammenzubringen, dass benachbarte Aussparungen ineinandergreifen und sich eine kompakte, symmetrische Figur ergibt. Wie erwartet, erwies sich das als überaus schwierig. Ich schaffte es lediglich einige Male, zwei benachbarte Ringe korrekt zu verbinden. Dann gab es aber noch den dritten Ring ...
 
Mein planloses Herumprobieren führte also nicht zum Erfolg. Ich sah aber auch keinen strategischen Ansatz. Also weitermachen und auf einen glücklichen Augenblick hoffen. Der kam dann auch. Wieder einmal hatte ich zwei Nachbarn erfolgreich zusammengebracht. Durch systematisches Ändern der Position, was wegen der sperrigen Oberflächen nicht ganz einfach war, versuchte ich den dritten Ring korrekt auszurichten. Nach recht kurzer Zeit funktioniert das auch. Cast Coaster war gelöst.

Eine Schwierigkeit bestand darin, dass etwas Druck erforderlich war, die Ringe zu verbinden. Schon bei kleinen Verkantungen funktionierte das nicht mehr. Vermutlich war ich einige Male der Lösung sehr nahe gewesen. Cast Coaster ist insgesamt ein wirklich schönes Puzzle von einem Schwierigkeitsgrad, der einem eine recht entspannte Beschäftigung garantiert. Da man sich die Lösung unmöglich merken kann, sollte der Spielspaß auf lange Zeit erhalten bleiben. Das Puzzle wirkt allerdings etwas unscheinbar. Wer etwas für die Vitrine sucht, ist hier falsch. Erfunden hat es der Ukrainer Serhiy Grabarchuk im Jahre 2006.

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Dienstag, 9. Juli 2013

Revomaze Bronze


Vor ein paar Monaten hatte ich an dieser Stelle Revomaze Bronze als das schwierigste Puzzle bezeichnet, das von "normalen" Menschen gelöst werden kann. Um es kurz zu machen: Ich habe es nicht geschafft, trotz endlos langen Bemühens. Da sich bei mir mittlerweile eine krankhafte Abneigung gegen dieses Objekt eingestellt hat, werde ich es auch wohl nicht mehr in die Hand nehmen. 
 

Zunächst zum Positiven: Der Direktversand aus England funktionierte perfekt. Nach wenigen Tagen Wartezeit konnte ich loslegen. Die Funktionsweise ist wie bei Revomaze Blue: Ein Schaft, auf dem ein kleiner Pin angebracht ist, muss durch ein unsichtbares Labyrinth navigiert werden, das sich im Inneren eines Zylinders befindet. Schon nach ein paar Sekunden machte es hörbar klick, und ich saß in der Falle. Ich war in ein Gebiet geraten, das von der Revomaze Gemeinde als Jakuzzi oder Swimmingpool bezeichnet wird. Bei den Vorgängermodellen Revomaze Blue und Revomaze Green kam man in einer derartigen Situation problemlos zur Ausgangsposition zurück. Nicht aber bei Revomaze Bronze. Aus dem verwinkelten Bereich schien es keinen Ausweg zu geben. Jetzt half nur noch genauestes Kartographieren. Nach und nach wurden Konturen erkennbar, und schließlich  konnte ich den einzig möglichem Ausgang erahnen. Nach insgesamt zwei Wochen war damit der Swimmingpool überwunden.
 
Neu motiviert begann ich die umgebende Landschaft zu erkunden. Auf kariertem Papier zeichnete ich so genau wie möglich Wege und Gräben auf. Nach einigen Wochen setzte sich die frustrierende Erkenntnis fest, dass es nicht weiterging. Ich konnte das Gebiet um den Swimmingpool, in den ich übrigens andauernd hineinplumpste, nicht verlassen. Laut meiner Zeichnung gab es definitiv keine Lücke. Was tun? Ich hatte alles versucht und keine Ideen mehr. Auch in den Revomaze Foren fand ich keine Antwort. Nun ist Revomaze Bronze ein sogenanntes dynamisches Puzzle. D.h., es kann seine Gestalt ändern. Es kann sich plötzlich eine Lücke auftun, oder ein Graben überbrückt werden oder man kann aus einem Graben herausklettern (ich verrate natürlich nicht, welche der drei Varianten die Richtige ist). Jedenfalls ergab sich nach wochenlangen Herumprobieren plötzlich und völlig unvermutet ein Ausweg.  Endlich ging es weiter.
 
Danach geriet ich in ein Gebiet, das als Euro bezeichnet wird. Hier galt es eine ausgesprochen kurvige Strecke zu überwinden. Schwierig, aber nicht unmöglich. Es gab auch keine verborgenen Schweinereien. Nach ein paar Tagen war ich durch. Dann kam eine längere gerade Strecke und erneut ein leicht kurviger Abschnitt. Am Ende dieses Abschnitts ging es nicht mehr weiter. Wieder und wieder fiel ich in einen Graben und damit an die Ausgangsposition zurück. Möglicherweise befindet sich hier ein weiteres dynamisches Element. Das Problem war, dass ich, um an diesen Punkt zu gelangen, mehrere Minuten hoch konzentriert arbeiten musste. Um so größer war dann die Frustration. Laut meiner Zeichnung hatte ich fast 95% der Gesamtfläche abgearbeitet. Obwohl ich vermutlich recht kurz vor dem Ziel war, hatte ich irgendwann keine Lust mehr. Das war unmittelbar vor Weihnachten.  Danach verschwand das Ding in einer Schublade. Bis heute. Sollte ich mich wider Erwarten doch noch einmal zu einem Neuanfang aufraffen und das Puzzle lösen können, werde ich das natürlich hier berichten.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Cast Helix

Bis jetzt bin ich noch nie von einem Hanayama Puzzle wirklich enttäuscht worden. Natürlich gab es einige, die allzu leicht zu lösen waren oder die von der Optik oder Haptik nur wenig hergaben. Das waren aber vertretbare Ausnahmen. Das erste Puzzle der Hanayama Serie, das einen schlechten Eindruck hinterlassen hat, war Cast Helix . Vielleicht hatte ich auch nur zu viel erwartet, da es von Akio Yamamoto erfunden wurde, der für Hanayama eine Reihe der schönsten und anspruchsvollsten Puzzles entwickelt hat.


Nach dem Auspacken hielt ich einen fünfzackigen, rosettenförmigen Stern in Händen, der aus zwei Scheiben bestand, die durch eine Achse verbunden waren. Die beiden flachen, mit Löchern versehenen Scheiben konnten gegeneinander verdreht werden. Ein offener Ring  steckte in einem der Löcher. Ziel ist es, diesen Ring vom Stern zu trennen.
 
Das ganze Gebilde machte einen recht wackeligen Eindruck. Schnell hatte ich raus, wie ich den Ring von einem Loch zum nächsten weiterbewegen konnte.  Ganz widerstandsfrei ging das meistens nicht. Die Drehungen der Scheiben wurden durch leicht gerundete Ovale begrenzt, in die die Löcher eingebettet waren. Auch nach stundenlangen Versuchen waren kaum Fortschritte zu erkennen. Ich hatte mich Sicherheit jede Lochkombination durchprobiert. In einigen Konstellationen konnte man den Ring weit zur Seite kippen. Aber nicht weit genug, um ihn zu entfernen. Leider gab es eine recht einfache Möglichkeit den Ring mit mittlerem Kraftaufwand zu entfernen. War das die korrekte Lösung?  Eigentlich nicht, denn Hanayama Puzzles sind normalerweise immer ohne Gewalt aufzutrennen. Außerdem hatte Cast Helix den Schwierigkeitsgrad fünf (schwer). So einfach konnte es daher nicht sein.
 
Vielleicht hatte ich aber ein Exemplar mit sehr engen Toleranzen erwischt. Nach einigem weiteren Probieren schaute ich mir schließlich eine YouTube Lösung an. Und tatsächlich, ich war auf dem falschen Weg gewesen. Auf eine Variante, bei der die beiden offenen Enden des Rings in je einem eigenen Loch steckten, war ich peinlicherweise nicht gekommen. Jetzt war die Lösung einfach. Mit geringem Kraftaufwand und etwas Wackeln ließ sich der Ring flach von den Scheiben abziehen. Der Rückweg, also das Einfügen des Ringes in den Stern, erwies sich übrigens als deutlich leichter als das Auftrennen. 
 
Alles in allem eine recht unbefriedigende Angelegenheit. Die korrekte Lösung erforderte einen geringen Kraftaufwand und die einfache einen mittleren. Das Puzzle wirkte zudem weniger massiv und hochwertig als die meisten anderen der Hanayama Serie. Interessanterweise haben alle Amazon Rezensenten ausnahmslos die Höchstwertung von fünf Sternen vergeben.


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Dienstag, 28. Mai 2013

Cast Medal

Metallpuzzles der Hanayama Serie lassen sich gewöhnlich in zwei Kategorien unterteilen. Da gibt es einmal jene, die sich mit einem genialen Handgriff oder einer kurzen Zugfolge trennen lassen. Viel häufiger aber sind die labyrinthähnlichen Puzzles, die man nur durch endloses stupides Probieren lösen kann. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es leider nur wenig. Wie zum Beispiel Cast Medal, bei dem man sich schrittweise mit abwechslungsreichen Zügen dem Ziel nähert.


Wie die meisten Hanayama Puzzles überzeugt Cast Medal durch ein ansprechendes Design und eine sorgfältige Verarbeitung. Zwei massive kupferfarbene Scheiben, die Löcher und labyrinthartige Strukturen enthalten, sind durch einen kleinen Ring verbunden. Ein weiterer, etwas größerer geschlitzter Ring ist durch ein Loch der einen Scheibe gesteckt. Dieser muss befreit werden. Der Schwierigkeitsgrad ist zwei (leicht).

Es dauerte nicht lange, bis ich den richtigen Einstieg gefunden hatte. Der zu befreiende Ring musste von einer Scheibe zur anderen bewegt werden. Mit einem kleinen Trick war das ohne Kraftanwendung möglich. Dann war noch das kleine Labyrinth zu überwinden. Dazu musste ich den Ring durch eine Folge von Löchern in Richtung Ausgangsöffnung führen. Auch das war nicht sonderlich schwierig. Nach vielleicht zehn Minuten war es geschafft. Das hat wirklich Spaß gemacht!


Danach hatte ich anderes zu tun und vergaß das Puzzle für einige Wochen. Prompt wusste ich anschließend nicht mehr, wie der Rückweg zu bewerkstelligen war. Wo war der Einstiegspunkt? Wie ging es weiter? Und so brauchte ich recht lange, bis ich den Ring wieder in seine Ausgangspostion zurückbekommen hatte. Alles in allem ein schönes und originelles Puzzle. Erfunden hat es der Brite James Dalgety.

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Sonntag, 12. Mai 2013

Cast Equa

Es gibt Hanayama Puzzles, die unlösbar scheinen. Ein Beispiel hierfür ist Cast Equa, das fast zehn Monate lang all meinen Bemühungen widerstand. Fast täglich nahm ich es für ein paar Minuten in die Hand und suchte verbissen nach einem Weg, es aufzutrennen. Dann, völlig unvermutet, während  im Fernsehen das Pokal Halbfinale zwischen Stuttgart und Freiburg lief, kam der Durchbruch. Ich schaffte es, einen der Ringe vom Steg zu lösen. Der Rest war dann eine Sache von Minuten.


Cast Equa besteht aus einem Tetraeder-förmigen Hauptteil, dessen flache, stegförmige Kanten leicht gebogen sind. Im Inneren befinden sich zwei mit einem Schlitz versehene Ringe, die ineinandergeschoben sind. Kleine Stifte an den Stirnseiten der Ringe erschweren die Bewegungen innerhalb des Tetraeders.

Mit etwas Mühe gelang es mir nach einer Weile, die beiden Ringe auseinanderzubekommen.  Dazu mussten ihre Schlitze über die Stege geschoben werden. Das schaffte zwar Platz, behinderte aber im Folgenden weitere Züge, da die Ringe die Stege umklammerten und damit fixiert waren. Das Ganze war so tückisch konstruiert, dass immer mindestens ein Ring mit einem Steg verbunden war. Sinnvolle Zugfolgen waren so kaum möglich. Auf Grund der Symmetrie des Tetraeders, war es auch wenig erfolgversprechend, die Ringe von einem Dreieck ins andere zu bewegen. Dort fand man ja die exakt gleiche Situation vor. Ich versuchte es trotzdem - ohne dass sich etwas geändert hätte.  
 
Nach endlos langem Probieren fand ich den entscheidenden Zug: Beide Ringe umklammerten nahe einem Eckpunkt des Tetraeders einen Steg und sich außerdem gegenseitig. Aus der Entfernung betrachtet sah das wie ein Knoten aus. Diese Konstellation hatte ich vorher schon hunderte Male erreicht. Jetzt schaffte ich es aber, einen der Ringe um 180 Grad zu drehen. Und plötzlich ließ sich dessen Schlitz vom Steg befreien.


Ein unglaubliches Erfolgserlebnis! Im Nachhinein sah das alles gar nicht einmal so kompliziert aus. Wer gleich den richtigen Weg einschlägt, sollte das Puzzle recht schnell lösen können. Das ist vielleicht auch der Grund, warum Cast Equa nur den zweithöchsten Schwierigkeitsgrad von fünf hat. Sechs wäre hier meiner Meinung nach angemessener. Das Problem mit diesem Puzzle ist, dass die einzelnen Komponenten kaum gegeneinader zu bewegen sind. Besonders die beiden Stifte stören. Außerdem sind die beiden Ringe nicht ganz identisch. Auf dem einen ist zusätzlich ein kleiner Steg angebracht. Alles in allem ein Meisterwerk. Wie viele andere Metallpuzzels der Hanayama Serie wurde es von Oskar von Deventer erdacht. 

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Freitag, 26. April 2013

Cast Medallion

Cast Medallion, eine weitere Neuentwicklung von Hanayama, ist seit Anfang 2013 in Deutschland erhältlich. Das Metallpuzzle ist etwas größer als die anderen Exemplare der Hanayama Serie und etwas teurer. Außerdem wird es als Limited Edition verkauft.  Das aus vier Metallscheiben bestehende flache Puzzle wirkt optisch überaus ansprechend. Nicht zuletzt wegen der Farbgestaltung. Die Handhabung überzeugt dagegen weniger, da sich die übereinanderliegenden Scheiben konstruktionsbedingt wie dünnes Blech anfühlen.


Nach dem Auspacken war mir zunächst nicht klar, was das Ziel des Puzzles ist. Lassen sich die Teile überhaupt trennen? Oder reicht es aus, die beiden vorspringenden Stifte die Labyrinthe entlang zu den kreisförmigen Öffnungen zu bewegen? Das Bild auf der Packung liefert ein paar Hinweise. Einen Beipackzettel gibt es nicht.
 
Die beiden Scheiben, in denen kleine Labyrinthe eingebracht sind, lassen sich unabhängig voneinander um eine gemeinsame Achse drehen. Begrenzt werden die Drehbewegungen durch Stifte, die sich auf den Seitenteilen befinden. Diese Seitenteile können ebenfalls unabhängig voneinander nach links und rechts geschoben werden. Durch entsprechende Dreh- und Schiebekombinationen werden die beiden Stifte durch die Labyrinthe bewegt mit dem Ziel, die an den Rändern liegenden Öffnungen zu erreichen.
 
Mir wurde schnell klar, dass sich das Puzzle nur lösen lässt, wenn alle vier kreisförmigen Öffnungen - je zwei auf einer Seite - gleichzeitig von den Stiften getroffen werden. Das funktionierte natürlich nicht auf Anhieb. Schließlich ist der Schwierigkeitsgrad vier (mittelschwer). Und so dauerte es einige Stunden, bis ich am Ziel war. Dann konnte ich beide Scheiben durch einfaches Anheben von den Seitenteile lösen und den recht trickreichen Mechanismus freilegen, der alle vier Komponenten zusammengehalten hatte.


Cast Medallion ist insgesamt gesehen ein gutes und durchaus anspruchsvolles Puzzle mit einem Touch Genialität. Entwickelt hat es Oskar von Deveren, der unumstritten kreativste Kopf der Puzzleszene. Cast Medallion erinnert etwas an Cast Laby. Bei beiden Puzzles müssen jeweils zwei Seiten gleichzeitig berücksichtigt werden. Cast Laby gefällt mir auf Grund seiner kompakten Form allerdings besser. Zumal das Drehen der Scheiben bei Cast Medallion in einigen Situationen etwas schwergängig ist.   

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Donnerstag, 11. April 2013

Cast Box


Der eigentliche Grund meiner Vorliebe für Metallpuzzles gegenüber der Holz- und Plastikkonkurrenz liegt in der meist schweren massiven Qualität der Metallprodukte. Ein gutes Beispiel hierfür ist eines der neuesten Puzzles der Hanayama Serie: Cast Box. Es besteht aus einem in einem Stück gegossenen Würfel im Messing Finish und einem verchromten Ring. An den Würfelkanten sind insgesammt sieben Kerben eingefräst, durch die der Ring bewegt werden kann. Ziel ist, den Ring vom Würfel zu trennen.


Positiv angetan von dem schweren Gewicht nahm ich den Würfel in die Hand. Der Ring wirkte dagegen leicht und zerbrechlich. Fast wie aus Kunststoff gefertigt. Leichtgängig ließ er sich durch die Kerben von einem Feld ins nächste bewegen. Cast Box hat einen Schwierigkeitsgrad von zwei (leicht), und so dauerte es nur ein paar Minuten, bis ich das Gebilde auseinander hatte. Ich war etwas enttäuscht. So schön das Puzzle auch ist, es stellt keine sonderliche Herausforderung dar. Allerdings war die Aufgabe noch nicht beendet. Ich musste den Ring ja wieder zurück zur markierten Startposition befördern. Da es sieben Einstiegskerben gibt, war das deutlich schwieriger. Ich schaffte es nicht auf Anhieb und benötigte insgesamt deutlich mehr als eine Stunde. Um den Spielspaß zu maximieren, sollte man sich also beim Auseinandernehmen nicht den Weg merken.
 
Trotz des niedrigen Schwierigkeitsgrades und des nicht all zu originellen Designs hat mir Cast Box gefallen. Das liegt hauptsächlich an der Optik und Haptik. Da sich der Ring blockierungs- und verkantungsfrei bewegen lässt, eignet sich das Puzzle sehr gut zum entspannten Spielen vor laufendem Fernseher. Entwickelt hat es Yuta Akira, der meines Wissens nach bisher noch nicht als Puzzle Designer in Erscheinung getreten ist.
 
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Dienstag, 19. März 2013

Cast Rattle

Eine der interessantesten und originellsten Neuentwicklungen der letzten Jahre ist das Hanayama Puzzle Cast Rattle, das 2010 auf den Markt kam. Vier identische Zinkgussteile sind zu einem ausgesprochen klapprigen (daher der Name rattle = Geklapper) Gebilde zusammengefügt, das jeden Moment von selbst auseinanderzufallen droht. Das Design ist modern und wirkt sehr ansprechend. Fast spontan fängt man an, die einzelnen Komponenten gegeneinander zu verschieben.


Schnell wurde mir klar, dass Cast Rattle nicht einfach aufzutrennen sein wird. Die einzelnen Teile sind an ihrer Unterseite über rechtwinklige Haken miteinander verbunden, die sich problemlos ein Stück weit gegeneinander verschieben lassen. Auf der Oberseite verhindern Stege ein Auseinanderfallen. Was immer man auch anstellt, immer blockiert irgendein Haken oder Steg die Trennung. Mit Dreh- und Kippbewegungen suchte ich nach einer Lücke. Vergeblich. Nichts brachte die einzelnen Teile auseinander. Erschwert wurde das Puzzeln durch die hohe Beweglichkeit der Komponenten untereinander. Es war deshalb fast unmöglich, bestimmte Zugfolgen oder Konstellationen zu erzwingen. Schließlich fixierte ich einige Teile mit Papierschnippseln. Jetzt endlich konnte ich systematischer vorgehen. Und so dauerte es nicht all zu lange, bis ich das Puzzle auseinander hatte. Insgesamt hatte ich etwa zwei Stunden benötigt.


Leider hatte ich mir nicht gemerkt, wie die Konstellation aussah, die zur erfolgreichen Trennung geführt hatte. Und so ging das Spiel beim Zusammensetzen von vorne los. Nur war es dieses Mal noch schwieriger, die wackligen Teile in den Griff zu bekommen. Lange machte ich keinerlei Fortschritte. Möglicherweise ist es freihändig unmöglich. Versuchsweise legte ich schließlich zwei Teile leicht nebeneinander versetzt auf einen Tisch und versuchte die beiden verbliebenen von oben vorsichtig  aufzubringen. Nach einigen kleineren Korrekturen funktionierte das fast auf Anhieb. Geschafft! Mit einem hörbaren Klick rasteten die Teile ein. Auf die gleiche Weise lies sich das Puzzle problemlos wieder auftrennen. Bald schaffte ich es auch freihändig - unter Zuhilfenahme der Schwerkraft sogar mit nur einer Hand. Anders als bei den meisten anderen Puzzles gibt es hier übrigens keine Zugfolge, die in korrekter Reihenfolge zu durchlaufen ist. Man muss "lediglich" die vier Teile in die korrekte Lage bringen und dann auseinanderziehen...

Ein wirklich faszinierendes Puzzle! Optisch ansprechend und angenehm zu spielen. Der Schwierigkeitsgrad von vier (mittelschwer) ist berechtigt. Ein guter Teil der Probleme wird durch das ständige Auseinanderrutschen verursacht. Ist das vielleicht eine neue Idee in der Puzzlewelt? Ich kenne jedenfalls nichts Vergleichbares. Erfinder ist der amerikanische Computer-Experte Bram Cohen, der auch das  BitTorrent-Protokoll entwickelt hat.

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Dienstag, 12. März 2013

Cast Reef

Seit einigen Wochen beiße ich mir bei zwei Hanayama Metallpuzzles buchstäblich die Zähne aus: Cast Equa  und Cast Quartet. Hier komme ich einfach nicht voran. Noch nicht einmal kleine Fortschritte sind erkennbar. Endlos drehe ich mich im Kreis. Um die permanent steigende Frustration etwas abzubauen, nahm ich mir das Schwierigkeitsgrad-3-Puzzle Cast Reef  vor. Das sollte lösbar sein. Das aus zwei in unterschiedlichen Farben verchromten Zinkgussteilen bestehende Gebilde macht rein äußerlich keinen sonderlich guten Eindruck. Es wirkt billig und etwas antiquiert. Bei den meisten Shops kostet es bemerkenswerterweise genau so viel oder fast genau so viel wie wesentlich aufwändigere und schwerere Exemplare der Hanayama Serie.


Das Puzzeln ist unspektakulär. Man nimmt das etwas größere Teil, das eine Koralle darstellen soll, in die linke Hand und bewegt das goldfarbene Fischpaar die einzelnen Äste entlang. Solange, bis man beide Teile getrennt hat. All zu schwierig ist das nicht. In ein paar Minuten sollte das Puzzle gelöst sein. Allenfalls Neueinsteiger dürften damit zu beeindrucken sein. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, dass man das Fischpaar gelegentlich um 180 Grad drehen muss.
Cast Reef ist übrigens Teil einer kleinen Serie, die außerdem noch Cast Sea Bream, Cast Shark, Cast Starfish, Cast Claw und Cast Sea Horse umfasst. Designer ist in allen Fällen Akio Yamamoto, der auch für die wesentlich anspruchsvolleren und originelleren Cast Radix und Cast Vortex verantwortlich zeigt. Cast Reef scheint nicht gerade ein Verkaufsschlager zu sein. Es gibt nur wenige Rezensionen, und in der - natürlich nur bedingt aussagekräftigen - Amazon Verkaufsstatistik wird nur ein hinterer Rang erreicht. Hier ein paar Zahlen von amazon.de (die Werte in Klammern sind die amerikanischen Ranglistenpositionen):

 - Cast Vortex - 12.417  (4,863)
 - Cast Marble - 17.747  (74,983)
 - Cast Enigma - 18.241  (4,868)
 - Cast H&H - 18.471  (182,967)
 - Cast Key II - 34.390  (158,719)
 - Cast Elk - 34.763  (81,448)
 - Cast Spiral - 44.088  (22,055)
 - Cast Laby - 67.128  (20,651)
 - Cast Duet - 72.248  (101,281)
 - Cast Chain - 89.922  (105,071)
 - Cast Radix - 115.598  (64,301)
 - Cast Reef - 172.533  (304,474)
 - Cast Keyring - 228.447  (260,994)

eigene Bewertung