Montag, 10. Dezember 2018

Cast Hashtag

Das für mich schönste Geduldspiel von allen ist Cast Rattle: einfach im Aufbau, genial konstruiert, schwierig, aber noch lösbar. Mit Cast Hashtag ist vor einigen Monaten ein äußerlich ähnliches Metallpuzzle erschienen, ebenfalls aus der Hanayama Serie.


Schon beim Auspacken stieg die Spannung. Würde sich Cast Hashtag als vergleichbar anspruchsvoll erweisen? Änlichkeiten waren unübersehbar: Ein ausgesprochen wackliges Gebilde, das aus vier ineinander verhakten Metallplatten besteht. Allerdings sind die Teile nicht ganz identisch. Ein Paar hatte an einer Seite einen etwas tieferen Schlitz als das andere. 

Die rechtwinkligen Metallscheiben ließen sich leicht gegeneinander verschieben. Dreh- oder Kippbewegungen waren nicht möglich. Einen Lösungsweg konnte ich zunächst nicht erkennen. Also probierte ich die bewährte Fummel-Strategie. Es dauerte dann auch nicht all zu lange, und ich hatte die Teile auseinander. Das Zusammensetzen war ebenfalls schnell geschafft. Dann probierte ich es noch einmal - und scheiterte. Ich brauchte mehr als eine Woche, bis ich die entscheidende Handbewegung gefunden hatte. Wieder war der Zufall im Spiel. Weder intensives Nachdenken noch systematisches Vorgehen hatten zum Ziel geführt. Es gibt keine Zugfolge, die durchlaufen werden muss. Stattdessen ist in einer bestimmtem Konstellation eine bestimmte Bewegung auszuführen (genaugenommen gibt es aufgrund der Symmetrie sogar zwei Konstellationen). Weitere Versuche waren dann natürlich erfolgreich. Mittlerweile bin ich sogar in der Lage, das Geduldspiel mit einer Hand auseinander zu bekommen. 


Irgendwie war ich doch etwas enttäuscht. Vermutlich waren meine Erwartungen zu hoch gewesen. Cast Hashtag ist solider Durchschnitt. Mindestens!  Es hat den Schwierigkeitsgrad 4 (von 6), kann aber mit etwas Glück (oder Pech) auf Anhieb gelöst werden. Am Ende gab es dann noch eine Überraschung: Das Puzzle ist magnetisch. Also kein Zinkguss wie sonst bei Hanayama üblich.  

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Eigene Bewertung





Samstag, 6. Oktober 2018

Cast Trinity

Traditionell nehme ich ein (hoffentlich) anspruchsvolles Geduldspiel mit in den Urlaub. Meistens ist das aber schon nach ein paar Minuten gelöst. Dieses Mal hatte ich aber mit Cast Trinity aus der Hanayama Serie einen dicken Brocken erwischt, der mich tagelang beschäftigen sollte.


Cast Trinity besteht aus drei sehr ähnlichen Komponenten im Bronze Look. Die massiven Teile liegen gut in der Hand und wirken hochwertig. Das ist ein Metallpuzzle nach meinem Geschmack. Es hat den Schwierigkeitsgrad 6 (sehr schwer) und sollte deshalb nicht auf Anhieb auseinanderzubekommen sein. Ohne groß nachzudenken und voller Optimismus legte ich los. Ich war ja im Urlaub. Nur allzu schnell wurde mir klar, dass es sehr schwer werden würde. Es gab kaum Zugmöglichkeiten. Mit viel Mühe konnte man einzelnen Teile gegeneinander verschieben. Leider ging es dann nicht mehr weiter. Das sperrige Gebilde blockierte hoffnungslos und der Zug musste wohl oder übel zurückgenommen werden. Ich schaffte es einfach nicht, aus der Grundkonstellation herauszukommen. Frustrierend! Auch nach Tagen gab es kaum Fortschritte.

Wiederholt betrachtete ich die drei Teile genauer und versucht mir vorzustellen, wie ein möglicher Lösungsweg aussehen könnte. Es gab verschiedene Besonderheiten, die nach einigem Nachdenken einen Ansatz offenbarten. Dann waren noch einer Stunde verbissener Arbeit nötig, um das erste Teil abzutrennen, so dass eine kleine Kette entstand. Der Rest war Routine.  Beim anschließenden Zusammensetzen stellte sich heraus, dass es mehrere Lösungswege gibt. Wichtig ist nur, dass ein bestimmtes Teil die Mittelposition der Kette einnimmt.   


Ich war restlos begeistert. Das beste Metallpuzzle seit langem! Aus der Hanayama Serie ist meiner Meinung nach nur Cast Quartet schwieriger als Cast Trinity. Erdacht hat es Kyoo Wong, von dem auch weitere, allerdings eher unspektakuläre Geduldspiele stammen.

Dienstag, 15. Mai 2018

Cast Dot

Seit Wochen quäle ich mit dem Popplock T11 ab. Was immer ich auch versuche - es geht kaum voran. Demotivierend! Ein Erfolgserlebnis wäre jetzt nicht schlecht. Also bestellte ich kurzerhand ein paar neue Hanayama Puzzles, darunter auch Cast Dot.


Dieses Metallpuzzle hat den Schwierigkeitsgrad zwei (leicht), also genau das, was ich in der verfahrenen Situation brauchte. Es besteht aus zwei verschiedenfarbigen Zinkguss Teilen, die zu einem Objekt von zweidimensionalen Charakter verschlungen sind. Durchaus originell. Metallpuzzle sind ja gewöhnlich dreidimensional. Die erste Aufgabe ist, das Geduldspiel aufzutrennen. Je nach Konstellation sind Dreh-, Kipp- und Schiebebewegungen möglich. Ich spielte mehr oder weniger planlos mit dem recht massiven Objekt herum und hatte es nach etwa zehn Minuten auseinander. Damit war der leichte Teil geschafft. Der Zusammenbau erwies sich als sehr viel schwieriger. Es recht dauerte lange, bis ich die korrekte Schrittfolge gefunden hatte. Die sperrigen Teile erschwerten oft die Bewegungen.


Mir hat dieses Geduldspiel gefallen. Es ist originell und wirkt hochwertig. Die ständigen Verkantungen beeinträchtigen allerdings den Spielspaß etwas. Der Schwierigkeitsgrad bezieht sich vermutlich auf das Auseinandernehmen. Nicht unerwähnt werden sollte, dass Cast Dot eines der wenigen Puzzles der Hanayama Serie ist, in das nicht der Name eingeprägt ist.

Amazon Bewertung
eigene Bewertung

Sonntag, 4. März 2018

Violin Schlüssel

Metallpuzzles werden gerne in Serien angeboten. Das suggeriert einen gleichbleibenden Qualitätsstandard und wirkt damit verkaufsfördernd. Von der vier Geduldspiele  umfassenden Fantastic Wire Serie (von Professor Puzzle  - moses Verlag) kannte ich bereits drei, und die hatten mir auf Grund des hohen Schwierigkeitsgrades sehr gefallen. Als letztes blieb noch Violin Schlüssel, bei dem ich allerdings von Anfang an ein ungutes Gefühl hatte.


Rein optisch unterschied sich Violin Schlüssel nicht all zu sehr von den drei anderen Fantastic Wire Puzzles. Ein einfach zusammengebogenes Drahtgebilde, das an einen Notenschlüssel erinnerte. In der Mitte war eine kleine Kordel eingebracht, die zu entfernen war. Das konnte doch nicht all zu schwer sein, dachte ich spontan. Eigentlich war nur die Schnur einige Male durchzuschieben. Und so war es dann auch. Nach ein bis zwei Minuten war das Rätsel gelöst. Hatte ich vielleicht nur Glück gehabt? Ab nächsten Tag versuchte ich es erneut. Wieder bekam ich es nach kurzer Zeit auseinander. Auch der Rückweg, das Wiedereinbringen der kleinen Kordel, war durch simples Probieren schnell geschafft.


Ich musste an Pentagramm und Schwert denken, harmlos aussehende Geduldspiele, die mir aber tagelang Probleme bereitet hatten. Bei Violin Schlüssel hatte ich schon beim Betrachten der Fotos im Web das Gefühl, dass das hier nicht mithalten konnte. Dass es derartig einfach werden würde, hatte mich dann aber doch überrascht.   

Samstag, 20. Januar 2018

Popplock T3

Völlig überraschend kündigte Rainer Pop vor einigen Wochen eine Neuauflage seines T3 an. Mit etwas Glück konnte ich ein Exemplar der auf 50 Einheiten beschränkten Serie ergattern. 


Das im Vergleich zu anderen Popplocks recht kleine T3 überzeugt auf Anhieb durch eine gelungene Optik und Haptik. Die abgerundeten Kanten lassen es wunderbar in der Hand liegen. Durch den nach unten durchgezogenen Bügel hebt es sich von anderen Trickschlössern ab. Das zentrale Rädchen lässt sich leicht, aber absolut spielfrei drehen und ein Stück weit herausziehen. Es ist das einzige bewegliche Teil. Einen Schlüssel gibt es nicht und natürlich auch kein Schlüsselloch.

Da es keine andere Zugmöglichkeit gab, konzentrierte ich mich auf das kleine Rädchen. Es ließ sich ohne Widerstand in beide Richtungen drehen. Zog man es ein Stück hinaus, wurden die Drehungen an einigen Stellen blockiert. Durch kurzes Hineindrücken konnte man die Hindernisse überwinden. Ich spielt eine Weile herum, ohne sonderlich voranzukommen. Da das Schloss recht klein war, sollte der interne Mechanismus nicht all zu kompliziert sein. Wie konnte der funktionieren? Nach etwa einer Stunde hatte ich schließlich den entscheidenden Einfall. Dann dauerte es nur wenige Sekunden, bis das Schloss geöffnet war. 


Für mich ist das T3 eines der schönsten Trickschlösser der Popplock Serie. Es besticht vor allem durch die hohe handwerkliche Qualität und seine Kompaktheit. Es gibt zwar nur einen Trick, aber auf den kommt man nicht so schnell. Der Verkaufspreis beträgt 200 Euro. Auf der Rückseite ist "2nd Edition" eingraviert, so dass der Sammlerwert geringer sein dürfte als bei der Originalversion. 

Samstag, 16. Dezember 2017

Jezival

Eigentlich bin ich kein Freund von Käfigpuzzles. Für mich sind die konstruktionsbedingt nicht massiv genug und bestenfalls von mittlerem Schwierigkeitgrad. Dennoch startete ich einen neuen Versuch mit Jezival von Rademic Puzzles 
Was als erstes auffällt, ist der präzise aus einem Aluminiumblock herausgearbeitete Käfig. Es sind keine Klebenähte oder Ähnliches zu entdecken. Im Inneren befindet sich der zylinderförmige Igel, aus dem mehrere abgerundete "Stacheln" herrausragen. Aufgabe ist natürlich, den Igel zu befreien. Das kann nur durch die sechs ovalen seitlichen Öffnungen passieren. Die Löcher in den Stirnflächen sind zu ein wenig zu klein. 

Behutsam begann ich das sperrige Objekt im Inneren zu bewegen. Zunächst ein Stück weit durch eine der ovalen Öffnungen, um es dann durch Verkantungen und Drehungen weiter nach außen zu schaffen. Wie erwartet und befürchtet kam ich nicht voran. Nach langen Versuchen war ich sicher, dass der Igel gar nicht durch die Öffnungen passt. Welche Möglichkeiten gab es noch? Konnte man den Käfig doch auf irgendeine Art und Weise zu öffnen? Vielleicht durch gewaltsames Drehen der Stirnflächen? Oder konnte man die Stacheln des Igels verschieben (wie bei Axis vom gleichen Hersteller)? Nach einigem Nachdenken hatte ich eine Idee. Mit Hilfe eines Tools aus meiner Werkzeugkiste kam ich dem Trick schließlich auf die Schliche. Danach war es eine Sache von wenigen Minuten, bis der Igel endgültig befreit war.

Der zugrunde liegende Trick ist nicht neu und alles andere als genial. Ein aus gerade zwei Teilen bestehendes Puzzle bietet halt von Hause aus nur wenig Variationsmöglichkeiten. Überzeugt hat mich Jezival vor allem durch die hohe Fertigungsqualität. Für mich das wichtigste Merkmal von Metallpuzzles. Die Kosten von 35 Euro sind angemessen. Erhältlich ist es beim Puzzle Shop oder direkt beim Hersteller.      

Sonntag, 22. Oktober 2017

Fish

Geduldspiele sind oft aufwändig und ansprechend verpackt. Vorbild ist hier sicherlich die Firma Hanayama. Die mit Abstand schönste Verpackung fand ich aber beim Drahtpuzzle Fish von Professor Puzzles. Ich war gespannt - würden Qualität und Schwierigkeitsgrad der aufwändigen Box entsprechen?


Fish ist ein etwa handgroßes Drahtobjekt, bei dem, wie bei derartigen Geduldspielen üblich, der Griff abzutrennen ist. Eine Reihe von kleinen Ringen blockiert alle Bewegungen in den Innenbereich hinein. Der Griff kann praktisch nur außen entlang geführt werden. Eine erfolgsversprechende Strategie war zunächst nicht ersichtlich. Klar war nur, dass es durch den äußeren Ring hindurch gehen musste. Nach einer Weile fand ich zwei Zugmöglichkeiten, von denen eine direkt zum Ziel führte. All zu schwer war das nicht gewesen. Das Puzzle hat allerdings auch nur den Schwierigkeitsgrad mittel.


In der Vergangenheit haben mir Drahtpuzzles meist erhebliche Probleme bereitet. Nicht so Fish, das eher etwas für Einsteiger ist. Es handelt sich im Grunde genommen um ein sehr simples Geduldspiel, das durch einige (für die Lösung überflüssige) Elemente optisch verkompliziert wurde. Die Verarbeitungsqualität entspricht dem Standard, der Preis von etwas über 10 Euro ist angemessen.