Bisher war ich der Ansicht, schwer zu lösen sind nur die wirklich teuren Geduldspiele. Wer will
schon hunderte von Euros ausgeben, nur um nach ein paar Minuten die
Einzelteile in der Hand zu halten? Es gibt aber
Ausnahmen, wie zum Beispiel
Euro, von Jean Claude Constantin. Dieses unscheinbare und billige Drahtpuzzle
hat mich monatelang beschäftigt.
Das simple, aus drei Teilen bestehende Gebilde, das ca. zehn €
gekostet hatte, machte nicht gerade einen hochwertigen Eindruck. Es war
recht wackelig und wirkte wie auf die Schnelle zusammengebogen. Das
Auseinandernehmen sollte doch eine Sache von wenigen
Minuten sein. Nach einer Stunde war ich aber keinen Schritt weiter. Es
gab kaum Zugmöglichkeiten. Mit etwas Kraftaufwand konnte ich noch ein
paar weitere Varianten ausprobieren, aber auch die brachten mich nicht voran. Tage und Wochen vergingen. Immer wieder
nahm ich mir das widerspenstige Objekt vor. Oft wähnte ich mich
kurz vor dem Ziel, aber im Grunde genommen drehte ich mich im Kreis.
Nach sieben Monaten war es dann doch geschafft. Wie sah der
entscheidende Zug aus? Keine Ahnung. Ich weiß im Nachhinein nur, dass
ich die beiden größeren Teile zunächst um 90 Grad gegeneinander
verschoben und anschließend mit etwas Gewalt das eine durch
das andere hindurchbewegt hatte. Egal, geschafft ist geschafft.
Neugierig geworden schaute ich mir eine Youtube-Lösung an. Die war
natürlich völlig anders als meine und sehr viel eleganter. Ich hatte
mich wohl wieder einmal blöd angestellt, oder? Ich
betrachtete die Videosequenz etwas genauer. Tatsächlich waren zum
Auftrennen nur einige simple Handgriffe erforderlich. Warum hatte das bei
mir nicht funktioniert? Irgendetwas blockierte die entscheidende Bewegung. Ich nahm eine Zange zu Hilfe und bog einen der
hakenförmigen Enden geringfügig nach oben. Sofort
ließ sich Euro leicht auseinandernehmen und wieder zusammensetzen.
Vorher war ein außerordentlich hoher Kraftaufwand erforderlich gewesen,
an dem ich letztendlich gescheitert war. Ich spielte noch ein paar
Minuten mit dem billigen Drahtgebilde herum und entsorgte
es dann in die Mülltonne.
Dieser Blog befasst sich mit anspruchsvollen Metallpuzzles höheren Schwierigkeitsgrades, für deren Lösung in der Regel mehrere Tage, Wochen oder gar Monate erforderlich sind. Diese relativ neue Art von Geduldspielen ist in Asien und Nordamerika schon seit einigen Jahren populär und gewinnt auch im deutschsprachigen Raum zunehmend Anhänger. Ich hoffe, dass ich mit meinem Blog einen Beitrag zur Verbreitung der Metallpuzzles in Deutschland leisten kann.
Sonntag, 31. Juli 2016
Montag, 16. Mai 2016
Tavern Puzzle Painted Lady
Vor einiger Zeit bin ich auf eine vielversprechende Geduldspiel-Serie aufmerksam geworden: Tavern Puzzles. Die Serie besteht aus handgeschmiedeten Drahtobjekten, die historischen Vorbildern nachempfunden sind.
In Deutschland sind Tavern Puzzles nur schwer erhältlich. Lediglich der Versender toys-for-all bietet mit Painted Lady ein einzelnes Objekt der Serie an, das zudem nur einen niedrigen Schwierigkeitsgrad aufweist. Bereits zwei Tage nach meiner Bestellung hielt ich das rustikale Gebilde in Händen. Das war rekordverdächtig. Aufgabe war, den mittleren Ring zu entfernen. Painted Lady kann man zu den Draht Puzzles rechnen, und die neigen manchmal zu Verknotungen. Deshalb war es zunächst nicht ganz einfach, das Gewirr zu durchschauen. Am Ende reichten dann aber zwei einfache Handbewegungen aus.
Das war keine wirkliche Herausforderung, und auch das Zusammenfügen
bereitete keine Probleme. Painted Lady hat schließlich nur den
Schwierigkeitdsgrad eins (von vier). Die Handhabung ist auf Grund der
Größe der Teile gewöhnungsbedürftig. Die meisten Puzzles der
Serie bestehen aus massiven Drähten quadratischen Querschnitts, die
über Ringe oder kurze Ketten miteinander verbunden sind. Für ein
entspanntes Puzzeln vor dem Fernseher sind sie wohl weniger geeignet -
eher als Icebreaker auf Grillparties oder als dekorativer
Wandschmuck in Kellerbars. Wer eine gediegene Qualität zu schätzen
weiß, ist mit den handgefertigten Stücken sicherlich gut bedient.
Vor kurzem fand ich noch eine weitere einheimische Bezugsquelle - lustigerweise ein Whisky-Versender. Home of Malts hat eine Reihe von Tavern Puzzles unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade zu Preisen um die 20 Euro im Angebot. Vielleicht versuche ich mich demnächst einmal an einem anspruchsvolleren Exemplar (hier ein Beispiel: Yankee Ingenuity ). Lösungen liegen übrigens nicht bei, können aber per Mail vom Hersteller Tucker-Jones House kostenfrei angefordert werden.
In Deutschland sind Tavern Puzzles nur schwer erhältlich. Lediglich der Versender toys-for-all bietet mit Painted Lady ein einzelnes Objekt der Serie an, das zudem nur einen niedrigen Schwierigkeitsgrad aufweist. Bereits zwei Tage nach meiner Bestellung hielt ich das rustikale Gebilde in Händen. Das war rekordverdächtig. Aufgabe war, den mittleren Ring zu entfernen. Painted Lady kann man zu den Draht Puzzles rechnen, und die neigen manchmal zu Verknotungen. Deshalb war es zunächst nicht ganz einfach, das Gewirr zu durchschauen. Am Ende reichten dann aber zwei einfache Handbewegungen aus.
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Größenvergleich mit Streichholzschachtel |
Vor kurzem fand ich noch eine weitere einheimische Bezugsquelle - lustigerweise ein Whisky-Versender. Home of Malts hat eine Reihe von Tavern Puzzles unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade zu Preisen um die 20 Euro im Angebot. Vielleicht versuche ich mich demnächst einmal an einem anspruchsvolleren Exemplar (hier ein Beispiel: Yankee Ingenuity ). Lösungen liegen übrigens nicht bei, können aber per Mail vom Hersteller Tucker-Jones House kostenfrei angefordert werden.
Sonntag, 1. Mai 2016
Aluminium Burr
Manchmal hängt es von der angewendeten Strategie ab, ob man ein Geduldspiel schnell, langsam oder auch gar nicht lösen kann. Ein Beispiel hierfür ist das Metallpuzzle Aluminium Burr, das von Wil Strijbos gefertigt wurde.
Die freundliche Verkäuferin von Mallorca Puzzles hatte mir nachdrücklich empfohlen, das Auseinandernehmen mit einer Videokamera aufzuzeichnen. Andernfalls würde ich es nicht mehr zusammenbekommen. Natürlich ignorierte ich als erfahrener Puzzler diesen Hinweis. Das massive Aluminiumobjekt bestand schließlich nur aus sechs Komponenten. Außerdem hatte ich Urlaub und somit jede Menge Zeit.
Zunächst bewunderte ich die sorgfältige Verarbeitung und das fast spielfreie Gleiten der hochpräzise gefertigten Teile. Das Auseinandernehmen war einfach und dauerte nur ein paar Minuten. Nach zehn Zügen konnte das erste Element entfernt werden, nach weiteren drei Zügen das nächste. Der Rest fiel dann fast von selbst auseinander. Anschließend ging es an das Zusammensetzen. Doch schnell wurde mir die Unmöglichkeit meiner Aufgabe bewusst. Die Zahl der zu untersuchenden Varianten war unüberschaubar. Pro Teil gab es entweder zwei oder vier Ausrichtungen. Außerdem genügte ein einfaches Zusammenstecken nicht. Bereits eingefügte Teile mussten immer wieder verschoben werden, um das Anfügen der letzten beiden Stücke zu ermöglichen. Nach einigen Tagen angestrengter Arbeit gab ich auf. Was tun? Im Internet fand ich keine verwertbare Lösung. Ohne all zu große Hoffnung durchstöberte ich die einschlägigen Blogs. Vielleicht fand sich ja dort ein Hinweis. Und ich hatte Glück. Verschiedene Blogger erwähnten, dass Aluminium Burr eine Adaption des aus Holz gefertigten Piston Puzzles ist. Und für das gab es ein Youtube Video, das zumindest das Auseinandernehmen zeigte. Der Rest war dann Routine. Ich folgte dem Video Schritt für Schritt rückwärts und konnte so nach ca. 30 Minuten das Aluminium Burr wieder in seinen Ausgangszustand versetzen.
Der Schwierigkeitsgrad ist damit entweder unmöglich - falls man ohne nachzudenken loslegt - oder einfach - falls man beim Auseinandernehmen jeden Schritt dokumentiert. Beide Varianten sind wohl nicht sonderlich sinnvoll. Eine geeignete Strategie könnte folgendermaßen aussehen: Man entfernt das erste Teil und legt es ganz nach links, dann das zweite rechts daneben, das dritte rechts neben das zweite usw. Damit hat man zumindest die korrekte Reihenfolge festgehalten. Wer will, kann sich noch die Positionen der letzten zwei oder drei Teile merken. Damit sollte das Puzzle in vertretbarer Zeit lösbar sein. Ich betrachte diese Vorgehensweise nicht als unzulässig, da man ja keine externen Hilfsmittel verwendet.
Aluminium Burr gehört zu einer Geduldspiel Kategorie, die im Englischen als Burr oder 6-Piece-Burr bezeichnet wird. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Holzpuzzles, so dass ich hier bisher keine Erfahrung sammeln konnte. Interessant aus meiner Sicht ist, dass Burrs mathematischen Analysen und Algorithmen zugänglich sind. Ein systematische Vorgehen ist also sehr wohl möglich. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich vermutlich zu früh aufgegeben hatte.
Die freundliche Verkäuferin von Mallorca Puzzles hatte mir nachdrücklich empfohlen, das Auseinandernehmen mit einer Videokamera aufzuzeichnen. Andernfalls würde ich es nicht mehr zusammenbekommen. Natürlich ignorierte ich als erfahrener Puzzler diesen Hinweis. Das massive Aluminiumobjekt bestand schließlich nur aus sechs Komponenten. Außerdem hatte ich Urlaub und somit jede Menge Zeit.
Zunächst bewunderte ich die sorgfältige Verarbeitung und das fast spielfreie Gleiten der hochpräzise gefertigten Teile. Das Auseinandernehmen war einfach und dauerte nur ein paar Minuten. Nach zehn Zügen konnte das erste Element entfernt werden, nach weiteren drei Zügen das nächste. Der Rest fiel dann fast von selbst auseinander. Anschließend ging es an das Zusammensetzen. Doch schnell wurde mir die Unmöglichkeit meiner Aufgabe bewusst. Die Zahl der zu untersuchenden Varianten war unüberschaubar. Pro Teil gab es entweder zwei oder vier Ausrichtungen. Außerdem genügte ein einfaches Zusammenstecken nicht. Bereits eingefügte Teile mussten immer wieder verschoben werden, um das Anfügen der letzten beiden Stücke zu ermöglichen. Nach einigen Tagen angestrengter Arbeit gab ich auf. Was tun? Im Internet fand ich keine verwertbare Lösung. Ohne all zu große Hoffnung durchstöberte ich die einschlägigen Blogs. Vielleicht fand sich ja dort ein Hinweis. Und ich hatte Glück. Verschiedene Blogger erwähnten, dass Aluminium Burr eine Adaption des aus Holz gefertigten Piston Puzzles ist. Und für das gab es ein Youtube Video, das zumindest das Auseinandernehmen zeigte. Der Rest war dann Routine. Ich folgte dem Video Schritt für Schritt rückwärts und konnte so nach ca. 30 Minuten das Aluminium Burr wieder in seinen Ausgangszustand versetzen.
Der Schwierigkeitsgrad ist damit entweder unmöglich - falls man ohne nachzudenken loslegt - oder einfach - falls man beim Auseinandernehmen jeden Schritt dokumentiert. Beide Varianten sind wohl nicht sonderlich sinnvoll. Eine geeignete Strategie könnte folgendermaßen aussehen: Man entfernt das erste Teil und legt es ganz nach links, dann das zweite rechts daneben, das dritte rechts neben das zweite usw. Damit hat man zumindest die korrekte Reihenfolge festgehalten. Wer will, kann sich noch die Positionen der letzten zwei oder drei Teile merken. Damit sollte das Puzzle in vertretbarer Zeit lösbar sein. Ich betrachte diese Vorgehensweise nicht als unzulässig, da man ja keine externen Hilfsmittel verwendet.
Aluminium Burr gehört zu einer Geduldspiel Kategorie, die im Englischen als Burr oder 6-Piece-Burr bezeichnet wird. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Holzpuzzles, so dass ich hier bisher keine Erfahrung sammeln konnte. Interessant aus meiner Sicht ist, dass Burrs mathematischen Analysen und Algorithmen zugänglich sind. Ein systematische Vorgehen ist also sehr wohl möglich. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich vermutlich zu früh aufgegeben hatte.
Sonntag, 24. April 2016
Cast Keyhole
Manchmal bin ich derartig mit anderen Dingen beschäftigt, dass für das Schreiben von Blogeinträgen keine Zeit bleibt. Dass mir aber ausgerechnet ein
Geduldspiel alle Zeit und Energie raubt, ist neu. Geschafft hat das
Popplock T10, die neueste Kreation von Rainer Popp. Seit
Monaten quäle ich mich mit dem sündhaft teuren Trickschloss ab, ohne
irgendwelche Fortschritte zu erzielen. Absolut frustrierend und
demotivierend. Deshalb heute eine Rezension zu einem sehr viel
einfacheren Objekt aus der Hanayama Serie, Cast Keyhole.
Nach dem Auspacken hielt ich zwei kleine, ineinandersteckende
Zinkgussteile in der Hand, die massiv und stabil wirkten. Mit etwas
Phantasie könnte man sie sich als die Umrandung zweier Schlüssellöcher
vorstellen. Die Aufgabenstellung - die Trennung der
beiden gold- und silberfarbenen Teile mittels Schiebe- und
Drehbewegungen - war spontan ersichtlich und so konnte ich ohne
größere Vorüberlegungen loslegen. Wie erwartet was es nicht ganz
einfach. Ich hatte es schon mit Dutzenden ähnlicher Puzzles zu tun
gehabt und wusste, dass der direkte Weg mit Sicherheit nicht zum Ziel
führen würde. Nach ein paar Minuten entspannten Herumspielens hatte ich
es dann doch geschafft. Die Teile waren auseinander. Das anschließende
Zusammenbauen erwies sich als schwieriger. Eine
Zeitlang bewegte ich mich im Kreis. Es dauerte ein paar Minuten, bis ich mehr aus Zufall den richtigen Dreh gefunden hatte.
Cast Keyhole (deutsch: Schlüsselloch) wurde vom Finnen Vesa Timonen erdacht, von dem auch weitere Hanayama Objekte stammen. Obwohl es keinesfalls originell ist, hat das Puzzeln doch Spaß gemacht. Es ist gut handhabbar und hat den von mir bevorzugten Schwierigkeitsgrad vier (mittelschwer), der ein entspanntes Spielen vor dem Fernseher ermöglicht.
Cast Keyhole (deutsch: Schlüsselloch) wurde vom Finnen Vesa Timonen erdacht, von dem auch weitere Hanayama Objekte stammen. Obwohl es keinesfalls originell ist, hat das Puzzeln doch Spaß gemacht. Es ist gut handhabbar und hat den von mir bevorzugten Schwierigkeitsgrad vier (mittelschwer), der ein entspanntes Spielen vor dem Fernseher ermöglicht.
eigene Bewertung |
Montag, 8. Februar 2016
Houdini Lock And Key
Das Angebot von Geduldspielen in deutschen Online-Shops ist leider recht begrenzt. Meist findet man nur Klassiker wie Rubik's Cube, einfache Holz- und Nagelexemplare oder Hanayama Puzzles. Mit etwas Glück kann man aber auch bei Amazon fündig werden. Dort erstand ich kürzlich ein Trickschloss aus der Houdini Serie.
Der erste Eindruck war positiv: Eine ausgesprochen stabil wirkende Verpackung, und das Gewicht deutete auf ein massives Objekt hin. Nach dem Auspacken war ich allerdings weniger begeistert. Das Schloss war zerschrammt und machte einen minderwertigen Eindruck. Ein Massenprodukt aus Indien. Es hatte gerade einmal 15 Euros gekostet, aber ich hätte für eine bessere Qualität gerne mehr bezahlt.
Sofort fällt ein drehbares Rädchen aus Messing ins Auge, das sich über dem Schlüsselloch befindet und auf dem Ziffern aufgebracht sind. Zwei identische Schlüssel sind beigefügt. Auf der Rückseite befindet sich ein kleines Loch, das keine ersichtliche Funktion zu haben scheint. Also könnte dieses Loch Bestandteil eines Tricks sein. Erfahrungsgemäß sind derartige Beobachtungen zum Finden der Lösung oft wertvoll. Dieses Mal half mir das allerdings nicht weiter.
Wie so oft bei Trickschlössern gab es nur wenig Angriffspunkte. Ein Schlüsselloch, zwei Schlüssel, das kleine Rädchen und das verdächtige Loch auf der Rückseite. Die Schlüssel passten zwar ins Loch, ließen sich aber nicht drehen. Warum gibt es überhaupt zwei Schlüssel? In das kleine Loch auf der Rückseite passte jedenfalls keiner hinein. Die offensichtlichen Züge und Kombinationen hatte ich schnell durchprobiert. Ohne Erfolg. Immer wieder machte ich Pausen. Irgendwann kam ich dann doch auf den Trick, der zugegebenermaßen originell war.
Sofort fällt ein drehbares Rädchen aus Messing ins Auge, das sich über dem Schlüsselloch befindet und auf dem Ziffern aufgebracht sind. Zwei identische Schlüssel sind beigefügt. Auf der Rückseite befindet sich ein kleines Loch, das keine ersichtliche Funktion zu haben scheint. Also könnte dieses Loch Bestandteil eines Tricks sein. Erfahrungsgemäß sind derartige Beobachtungen zum Finden der Lösung oft wertvoll. Dieses Mal half mir das allerdings nicht weiter.
Wie so oft bei Trickschlössern gab es nur wenig Angriffspunkte. Ein Schlüsselloch, zwei Schlüssel, das kleine Rädchen und das verdächtige Loch auf der Rückseite. Die Schlüssel passten zwar ins Loch, ließen sich aber nicht drehen. Warum gibt es überhaupt zwei Schlüssel? In das kleine Loch auf der Rückseite passte jedenfalls keiner hinein. Die offensichtlichen Züge und Kombinationen hatte ich schnell durchprobiert. Ohne Erfolg. Immer wieder machte ich Pausen. Irgendwann kam ich dann doch auf den Trick, der zugegebenermaßen originell war.
Jetzt ärgerte mich aufs Neue. Ein schöner Trick, aber eine so schlechte Ausführung. Wirklich schade! Da tröstete auch der günstige Preis nur wenig. Ob ich mir die drei anderen Schlösser der Houdini Serie besorgen werde, ist mehr als zweifelhaft. Zum Glück bin ich kein Sammler, der Vollständigkeit anstrebt.
Amazon Bewertung |
eigene Bewertung |
Donnerstag, 7. Januar 2016
Aluminium Cylinder
Theoretisch sollte man auch sehr schwierige Geduldspiele in kürzester Zeit lösen können. Nämlich dann, wenn
man auf Anhieb die richtige Zugfolge trifft. Genau das ist mir beim
Metallpuzzle Aluminium Cylinder passiert, das der Holländer Wil Strijbos
erdacht hat.
Das schwere, zylinderförmige Objekt lag wunderbar in der Hand. Zwischen Hauptkörper und Deckel klaffte ein millimetergroßer Spalt. In der Unterseite befand sich ein kleines Loch, durch das ich ins Innere blicken konnte - allerdings ohne irgendetwas Verwertbares zu erkennen. Der Deckel, auf dessen Rand ein kleiner Pfeil eingraviert war, ließ sich mit leichtem Widerstand drehen. Drückte man ihn nieder und schüttelte das Objekt, war ein Klappern zu vernehmen, das von mehreren kleinen Teilen im Inneren stammen musste.
Wie üblich bei Neuerwerbungen spielte ich eine Weile zwangslos herum. All zu viele Bewegungsmöglichkeiten gab es nicht. Drehen, niederdrücken, schütteln. Einmal tauchte im Loch unten eine kleine Kugel auf, die kurz darauf wieder verschwunden war. Abgesehen davon waren keinerlei Fortschritte erkennbar. Ich sah auch keine erfolgversprechenden Angriffspunkte. Wie oft in solchen Fällen durchsuchte ich die einschlägigen Blogs nach Hinweisen. Die fand ich auch reichlich, allerdings anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Praktisch alle Experten hatten zum Öffnen des Zylinders etliche Stunden benötigt und berichteten außerdem von anderen, die auch nach Wochen und Monaten keine Fortschritte gemacht hatten. Das verhieß nichts Gutes. So beschloss ich notgedrungen, die Sache systematisch anzugehen.
Mein Plan war, den Deckel schrittweise zu drehen und in jeder Position genau definierte Kippbewegungen durchzuführen. Nach einer vollen Umdrehung würde ich mit anderen Kipp-, Wackel- oder Taumelbewegungen in die nächste Runde gehen. Das sollte nicht all zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Ich wählte für den Deckel anhand des eingravierten Pfeiles eine Anfangsposition und legte los. Fast augenblicklich erschien wieder die kleine Kugel im unteren Loch. War ich auf dem richtigen Weg? Nach zwei drei weiteren Kipp- und Schüttelbewegungen änderten sich die aus dem Inneren stammenden Geräusche deutlich. Irgendetwas hatte sich da getan. Behutsam drehte ich den Deckel und schon öffnete sich der Zylinder und fünf kleine Stahlkugeln rollten heraus.
Oops, das ging schnell. 60 Sekunden? oder 90? Wenn man das anfängliche Herumspielen mitrechnet, hatte ich etwa 10 bis 20 Minuten gebraucht. Jetzt war der interne Mechanismus uneingeschränkt sichtbar. Einfach und genial. Die Herstellung dürfte nicht all zu schwierig gewesen sein. Mit einer Drehbank sind fast alle Schritte problemlos zu bewältigen. Dann zwei Bohrungen und das Gravieren des kleinen Pfeiles - fertig. Wie ich verschiedenen Internet-Fotos entnehmen konnte, unterscheidet sich meine Version geringfügig von der vergangener Jahre. Die Gravur ist anders, und es sind fünf anstatt vier Kugel vorhanden. Aluminium Cylinder ist mein mittlerweile fünftes Wil Strijbos Objekt und sicherlich das beste. Ich hatte es im November bei Sloyd für 80 Euros erstanden. Dort ist es allerdings zur Zeit ausverkauft. Hoffentlich wird irgendwann eine neue Serie aufgelegt.
Das schwere, zylinderförmige Objekt lag wunderbar in der Hand. Zwischen Hauptkörper und Deckel klaffte ein millimetergroßer Spalt. In der Unterseite befand sich ein kleines Loch, durch das ich ins Innere blicken konnte - allerdings ohne irgendetwas Verwertbares zu erkennen. Der Deckel, auf dessen Rand ein kleiner Pfeil eingraviert war, ließ sich mit leichtem Widerstand drehen. Drückte man ihn nieder und schüttelte das Objekt, war ein Klappern zu vernehmen, das von mehreren kleinen Teilen im Inneren stammen musste.
Wie üblich bei Neuerwerbungen spielte ich eine Weile zwangslos herum. All zu viele Bewegungsmöglichkeiten gab es nicht. Drehen, niederdrücken, schütteln. Einmal tauchte im Loch unten eine kleine Kugel auf, die kurz darauf wieder verschwunden war. Abgesehen davon waren keinerlei Fortschritte erkennbar. Ich sah auch keine erfolgversprechenden Angriffspunkte. Wie oft in solchen Fällen durchsuchte ich die einschlägigen Blogs nach Hinweisen. Die fand ich auch reichlich, allerdings anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Praktisch alle Experten hatten zum Öffnen des Zylinders etliche Stunden benötigt und berichteten außerdem von anderen, die auch nach Wochen und Monaten keine Fortschritte gemacht hatten. Das verhieß nichts Gutes. So beschloss ich notgedrungen, die Sache systematisch anzugehen.
Mein Plan war, den Deckel schrittweise zu drehen und in jeder Position genau definierte Kippbewegungen durchzuführen. Nach einer vollen Umdrehung würde ich mit anderen Kipp-, Wackel- oder Taumelbewegungen in die nächste Runde gehen. Das sollte nicht all zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Ich wählte für den Deckel anhand des eingravierten Pfeiles eine Anfangsposition und legte los. Fast augenblicklich erschien wieder die kleine Kugel im unteren Loch. War ich auf dem richtigen Weg? Nach zwei drei weiteren Kipp- und Schüttelbewegungen änderten sich die aus dem Inneren stammenden Geräusche deutlich. Irgendetwas hatte sich da getan. Behutsam drehte ich den Deckel und schon öffnete sich der Zylinder und fünf kleine Stahlkugeln rollten heraus.
Oops, das ging schnell. 60 Sekunden? oder 90? Wenn man das anfängliche Herumspielen mitrechnet, hatte ich etwa 10 bis 20 Minuten gebraucht. Jetzt war der interne Mechanismus uneingeschränkt sichtbar. Einfach und genial. Die Herstellung dürfte nicht all zu schwierig gewesen sein. Mit einer Drehbank sind fast alle Schritte problemlos zu bewältigen. Dann zwei Bohrungen und das Gravieren des kleinen Pfeiles - fertig. Wie ich verschiedenen Internet-Fotos entnehmen konnte, unterscheidet sich meine Version geringfügig von der vergangener Jahre. Die Gravur ist anders, und es sind fünf anstatt vier Kugel vorhanden. Aluminium Cylinder ist mein mittlerweile fünftes Wil Strijbos Objekt und sicherlich das beste. Ich hatte es im November bei Sloyd für 80 Euros erstanden. Dort ist es allerdings zur Zeit ausverkauft. Hoffentlich wird irgendwann eine neue Serie aufgelegt.
Freitag, 1. Januar 2016
Cast Hexagon
Das wohl mit Abstand schwierigste Puzzle der Hanayama Serie - Cast Quartet - wurde vom Japaner Mineyuki Uyematsu erdacht. Von dem stammt auch die neueste Kreation, Cast Hexagon, die allerdings nur einen Schwierigkeitsgrad von vier (mittelschwer) hat.
Cast Hexagon besteht aus einem kleinen Metallrahmen, der drei verschiebbare Komponenten umfasst. Ziel ist, diese drei Teile so lange zu bewegen, bis sie aus dem Rahmen entfernt werden können. Eine erfolgversprechende Strategie war nicht auf Anhieb ersichtlich und so legte ich los, ohne mich in all zu tiefsinnigen Überlegungen zu verlieren. Wie erwartet (und erhofft) ging es nur langsam voran. Die Bewegungsmöglichkeiten waren recht stark eingeschränkt. Die Teile sind nicht identisch und der Rahmen im Inneren nicht symmetrisch. Nach vielleicht 20 Minuten hatte ich alles auseinander. Das anschließende Zusammensetzen erwies sich dann als sehr viel schwieriger. Die drei Innenteile mussten in der richtigen Reihenfolge eingebracht werden. Die hatte ich mir natürlich nicht gemerkt, und so benötigte ich mehrere Ansätze, bis ich alles wieder zusammen hatte.
Das hat wirklich Spaß gemacht. Der Schwierigkeitssgrad entspricht wohl in etwa meinen Fähigkeiten. Nicht zu leicht, nicht zu schwer. Außerdem lag das Puzzle gut in der Hand, und die Innenteile ließen sich halbwegs verkantungsfrei bewegen. Die etwas blecherne Haptik ist konstruktionsbedingt. Vielleicht hätte man alles etwas dicker und massiver gestalten können.
Am Ende gab es dann doch noch eine Überraschung. Mir war aufgefallen, dass der Rahmen nach dem Puzzeln etwas zerkratzt und angestoßen war. Das sollte es bei Zinkguss eigentlich nicht geben. Also hielt ich einen Magneten an die einzelnen Teile. Und tatsächlich, alle waren magnetisch. Beim Rahmen handelt es ich um grau lackiertes Stahlblech. Die Innenteile sind aus dem gleichen Material und zudem noch vernietet. Warum eigentlich? Nahezu alle anderen Hanayama Puzzles bestehen aus Zinkguss und sind nicht verschraubt, geklebt oder vernietet.
Cast Hexagon besteht aus einem kleinen Metallrahmen, der drei verschiebbare Komponenten umfasst. Ziel ist, diese drei Teile so lange zu bewegen, bis sie aus dem Rahmen entfernt werden können. Eine erfolgversprechende Strategie war nicht auf Anhieb ersichtlich und so legte ich los, ohne mich in all zu tiefsinnigen Überlegungen zu verlieren. Wie erwartet (und erhofft) ging es nur langsam voran. Die Bewegungsmöglichkeiten waren recht stark eingeschränkt. Die Teile sind nicht identisch und der Rahmen im Inneren nicht symmetrisch. Nach vielleicht 20 Minuten hatte ich alles auseinander. Das anschließende Zusammensetzen erwies sich dann als sehr viel schwieriger. Die drei Innenteile mussten in der richtigen Reihenfolge eingebracht werden. Die hatte ich mir natürlich nicht gemerkt, und so benötigte ich mehrere Ansätze, bis ich alles wieder zusammen hatte.
Das hat wirklich Spaß gemacht. Der Schwierigkeitssgrad entspricht wohl in etwa meinen Fähigkeiten. Nicht zu leicht, nicht zu schwer. Außerdem lag das Puzzle gut in der Hand, und die Innenteile ließen sich halbwegs verkantungsfrei bewegen. Die etwas blecherne Haptik ist konstruktionsbedingt. Vielleicht hätte man alles etwas dicker und massiver gestalten können.
Am Ende gab es dann doch noch eine Überraschung. Mir war aufgefallen, dass der Rahmen nach dem Puzzeln etwas zerkratzt und angestoßen war. Das sollte es bei Zinkguss eigentlich nicht geben. Also hielt ich einen Magneten an die einzelnen Teile. Und tatsächlich, alle waren magnetisch. Beim Rahmen handelt es ich um grau lackiertes Stahlblech. Die Innenteile sind aus dem gleichen Material und zudem noch vernietet. Warum eigentlich? Nahezu alle anderen Hanayama Puzzles bestehen aus Zinkguss und sind nicht verschraubt, geklebt oder vernietet.
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