Montag, 23. Dezember 2013

Cast Amour

Bei manchen Puzzels gibt es offenbar bestimmte Züge oder Bewegungen, die natürlicher oder naheliegender erscheinen als andere und deshalb vom Anwender unwillkürlich bevorzugt ausgeführt werden. Der Designer sollte sein Puzzle deshalb so konzipieren, dass derartige Vorzugszüge ins Leere führen. Das ist auch das Prinzip des Hanayama Puzzle Cast Amour, das immerhin einen Schwierigkeitsgrad von fünf (schwer) hat. 
Trotz des hohen Schwierigkeitsgrades ist es leicht zu lösen ist, wenn man gleich auf den richtigen Anfangszug kommt.  Vertrackterweise gerät man aber fast immer auf die falsche Spur. Ich hatte jedenfalls zunächst durchaus Probleme, die drei Teile auseinander zu bekommen. Nachdem ich es schließlich geschafft hatte, spielte ich noch eine Weile herum. Mir fiel bald auf, dass das Puzzle manchmal sehr leicht zu lösen war und machmal nicht.  Ich stand vor einem Rätsel.

Erst ein systematisches Vorgehen entlarvte den Trick. Von zwei fast identischen Bewegungsmöglichkeiten hatte ich in den meisten Fällen die mir natürlicher erscheinende - aber falsche - gewählt. Die beiden Ringe blockierten sich so gegenseitig. 
 Cast Amour gehört für mich zu den weniger ansprechenden Puzzles des Hanayama Serie. Es wirkt nicht sonderlich massiv, eher wie aus Plastik gefertigt. Wenn man auf Anhieb den richtigen Einstieg erwischt, lässt es sich mit zwei simplen Drehbewegungen auftrennen. Allerdings ist es recht originell, und so etwas weiß ich immer zu schätzen.
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Freitag, 29. November 2013

Cast Coil

Der japanische Hersteller von Metallpuzzles, Hanayama, schafft es immer wieder, originelle Neuheiten auf den Markt zu bringen. Bestes Beispiel hierfür ist Cast Coil, das keinem anderen Geduldspiel gleicht. Es besteht aus zwei in unterschiedlichen Farben produzierten Zinkgussteilen, die ineinander verschränkt sind und sich zu einem kompakten, quaderförmigen Objekt verbinden.  
 
 
Von außen nicht erkennbar sind einige der Kanten abgerundet, so dass trotz der räumlichen Enge Drehbewegungen möglich sind. Durch eine Kombinationen von Drehungen und Schiebebewegungen können die beiden Teile ausgesprochen leichtgängig gegeneinander bewegt werden. Ziel ist natürlich die Trennung.  Da das Puzzle nur vom Schwierigkeitsgrad 3 (mittel) ist, hatte ich damit keine sonderlichen Probleme. Um den Rückweg zu erschweren, merkte ich mir absichtlich nicht die Konstellation, die der Trennung vorausging. Das war eine eher zweifelhafte Entscheidung. Es ergab sich dadurch nämlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Teile zusammenzuführen. Und alle mussten untersucht werden. So dauerte es recht lange, bis ich den Ausgangszustand wieder erreicht hatte.  Das Zusammenzusetzen ist also deutlich schwieriger als das Auftrennen.
 
 
Anschließend probierte ich es mit einer systematischen Vorgehensweise. Ich hielt das goldfarbene Teil fest und bewegte nur das Silberfarbene. Jeder Zug wurde notiert. Etwa:  2 nach unten - drehen nach rechts - drehen nach oben - 1 nach links. Bemerkenswerterweise gibt es in den meisten Situationen nur eine einzige Möglichkeit.  Die Schwierigkeit dieses Puzzels besteht wohl darin, dass man leicht die Orientierung verliert und sich unabsichtlich rückwärtsbewegt. Bald hatte ich alle Zugfolgen ermittelt und konnte die Lösung einfach aus meiner Tabelle ablesen. Es werden übrigens nur 8 Züge bis zum Auftrennen benötigt.  
 
Cast Coil hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Es ist nicht ganz einfach, aber in vertretbarer Zeit lösbar. Optisch macht es nicht viel her. Aber gerade wegen dieser Schlichtheit zieht es unter all den chromblitzenden Hanayama Puzzles doch schnell alle Blicke auf sich.
 
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Freitag, 1. November 2013

Popplock T8

Die meisten Metallpuzzles beruhen entweder auf klassischen Vorlagen oder wurden von Enthusiasten aus Japan, den USA, den Niederlanden, Großbritannien, Finnland oder Osteuropa erdacht. Deutschland, das einstige Land der Dichter und Denker, ist meines Wissens nach nicht vertreten (hier haben mittlerweile wohl die Dichter die Oberhand gewonnen). Doch es gibt eine rühmliche Ausnahme: Der Augsburger Rainer Popp hat es bis an die Spitze geschafft. Seine leider recht teuren Trickschlösser sind wahre Meisterwerke gediegener Handwerkskunst. Rainers letzte Kreation, Popplock T8, kostet 200 Euro. Dennoch war die kleine Serie schnell ausverkauft. Mit etwas Glück konnte ich noch ein Exemplar ergattern.


Popplock T8 besteht aus einem massiven Stahlzylinder, der den Bügel aufnimmt. Im Inneren des Zylinders befindet sich ein Schaft aus Messing. Der erste Trick, der den Schaft ein Stück weit herausziehen lässt, ist recht leicht zu durchschauen. Dann hat man nur noch die Möglichkeit, das Innenteil zu drehen oder nach oben oder unten zu schieben. Andere bewegliche Teile gibt es nicht. Ich war etwas ratlos. Was immer ich auch unternahm, der Bügel rührte sich nicht. Nach drei Tagen war ich immer noch nicht vorangekommen. Die Finger taten mir weh. Das alles erinnerte mich an die extrem schwierigen Revomaze Puzzles. Aber dann fiel mir bei einer bestimmten Bewegung eine Besonderheit auf. Ich spielte ein wenig herum, und plötzlich öffnete sich der Bügel. Völlig unerwartet.  

Der zu Grunde liegende Trick ist genial und äußerst ungewöhnlich. Da ich keine Erfahrung mit anderen Popplock Schlössern habe, kann ich nicht sagen, ob das typisch ist. Aus den Rezensionen anderer weiß ich aber, dass Rainers Trick Locks generell schwer zu lösen sind. Wie dem auch sei, mir hat das T8 gefallen.  Wer übrigens die Tricks nicht durchschaut, kann auf die beiliegende Lösungsanweisung zurückgreifen.




Dienstag, 22. Oktober 2013

Cast Square

Cast Square  ist vielleicht die schönste Kreation des japanischen Metallpuzzle Herstellers Hanayama. Es besteht aus vier identischen, kunstvoll verschlungenen Teilen, die sich zu einem massiven Quadrat zusammenfügen. Erdacht hat es der Finne Vesa Timonen, von dem auch Cast Donuts stammt.


Da das Puzzle vom Schwierigkeitsgrad sechs ist (sehr schwierig), nahm ich es auf meinen diesjährigen Mallorca Urlaub mit. Es müsste mich ja wohl eine Weile beschäftigen. Im Flugzeug ging es los. Mit etwas Mühe konnte ich das eine oder andere Teil etwas nach außen ziehen. Ansonsten gab es kaum Bewegungsmöglichkeiten. Alles war ineinander verhakt. Auch nach einer Stunde war ich nicht all zu viel weiter gekommen. Im Hotel dann gab es den ersten Fortschritt: Im Inneren des Puzzles klapperte es verdächtig, wenn man es schüttelte (das hatte ich im Flugzeug natürlich nicht hören können). Offenbar gab es einen verborgenen Mechanismus, der die Teile zusammenhielt. Da dieser Mechanismus fast zwangsläufig schwerkraftabhängig ist, musste die Ausrichtung des Puzzles oder die Bewegungsrichtung eine Rolle spielen. Nach dieser Erkenntnis dauerte es dann auch nicht lange, bis ich das erste Teil ein Stück weit lösen konnte. Bemerkenswerterweise leistete Cast Square danach  immer noch Widerstand. Obwohl das Teil nur noch an einer Ecke festhing, konnte ich es nicht vollständig abtrennen.

Natürlich hatte ich dann doch irgendwann den Dreh raus, und das Puzzle fiel fast von selbst auseinander. Der jetzt offenliegende Mechanismus erwies sich als recht simple. Das Wiederzusammensetzten erforderte dann eine gewisse Fingerfertigkeit, da alle vier Teile gleichzeitig bewegt werden mussten. Nachdem ich es ein paar Mal aufgetrennt und zusammengesetzt hatte fiel mir auf, dass die Teile zunehmend leichtgängiger gegeneinander verschiebbar waren. Das konnte doch wohl kein Abnutzungseffekt sein. Hatte Hanyama vielleicht absichtlich die Innenseiten aufgeraut? Denkbar ist das schon, da das Puzzle jetzt bei bestimmen Bewegungsabläufen von selbst auseinanderfiel. Ein Amazon Rezensent hatte berichtet, dass ihm das gleich nach dem Auspacken passiert war. Andere hatten ähnliche Erfahrungen gemacht.
Alles in allem hinterlässt Cast Square einen etwas zwiespältigen Eindruck. Ein wirkliches Puzzeln kommt kaum zu Stande. Man fummelt solange herum, bis sich ein Teil von selbst löst oder das Ganze gar komplett auseinanderfällt. Der verborgene Mechanismus bringt ein unerwünschtes Zufallselement ins Spiel. Mir sind die Puzzles lieber, die man durch Nachdenken und systematisches Vorgehen lösen kann.

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Dienstag, 17. September 2013

Schlüssel Labyrinth (Free the Key)

Nach der leichten Enttäuschung mit dem Eureka Puzzle Oskars Würfel, beschloss ich, es noch einmal mit einem nicht-Hanayama-Puzzle zu versuchen. Die Wahl fiel auf Schlüssel Labyrinth, das ebenfalls von Oskar van Deventer stammt. Es ist etwas größer und etwas teurer als die Exemplare der Hanayama Serie und aus Aluminium. Gleich nach dem Auspacken machte sich erneut ein Gefühl der Enttäuschung bemerkbar. Das Puzzle wirkte billig und sah aus wie aus Installationsmaterial aus dem Baumarkt gefertigt. Kein Vergleich zu den liebevoll gestalteten Zinkguss Puzzles von Hanayama.


Aufgabe war es, einen Ring von einem Schlüssel zu befreien, dessen Bart aus unterschiedlich langen, rechteckigen Zacken bestand. Diese erschwerten die Bewegungen des Ringes, der sich außerdem nicht vollständig drehen ließ. Man musste ihn ein Stück hoch oder runter schieben - soweit das die Zacken überhaupt zuließen -, etwas drehen und dann wieder schieben. Natürlich ging es nicht gradlinig Richtung Ausgang. Das wäre zu einfach gewesen. Einige Male war der Ring in die Gegenrichtung, also auf den Griff zu, zu schieben. Wirklich kompliziert war das alles aber nicht, und so hatte ich es nach etwa 20 Minuten geschafft.


Dem Puzzle liegt weder eine geniale Idee zu Grunde noch kann es durch Optik oder Haptik überzeugen. Und es passt von der Größe her nicht mit den Exemplaren der Hanayama-Serie zusammen. Meiner Ansicht nach hätte man es problemlos kleiner fertigen können. Da es von mittlerem Schwierigkeitsgrad ist, machte das Puzzeln zumindest beim ersten Mal Spaß.

Samstag, 31. August 2013

Cast Quartet

Anfang des Jahres hatte ich Cast Quartet auf meinen Thailandurlaub mitgenommen. Es galt als ausgesprochen schwierig, sollte aber in 4 Wochen zu lösen sein. Schließlich hatte ich ja schon andere Kategorie-6-Puzzles bezwungen. 

Cast Quartet aus der  Hanayama Serie besteht aus 4 massiven, schwarz eloxierten Rauten, die zu zwei Paaren verbunden ineinander verschränkt sind. Die nahezu quadratförmigen Teile, von denen je zwei identisch sind, haben jeweils eine kleine Öffnung. Es galt jetzt, die einzelnen Teile so gegeneinander zu bewegen, dass sie durch diese Öffnungen getrennt werden konnten. Das sah eigentlich nicht all zu schwierig aus. Nach ein paar Minuten musste ich aber feststellen, dass kaum Bewegungen möglich waren. Das Puzzle verkantete sich derartig, dass selbst einfache 90 Grad Drehungen außerordentlich schwer zu bewerkstelligen waren. Einige Male war ich nicht einmal in der Lage, einen Zug rückgängig zu machen. Das nach kurzer Zeit entstandene Metallknäuel war nahezu unbeweglich. Trotz allem machte ich unverdrossen weiter. Irgendwann - ich weiß gar nicht wie - lockerte sich das Gebilde etwas. Und dann ging es schnell. Nach ein paar Minuten konnte ich ein Teil abtrennen. Der Rest war dann kinderleicht. Insgesamt hatte ich drei Wochen bzw. etwa 10 Stunden gebraucht.
Ich merkte mir natürlich die Konstellation, die dem Abtrennen des ersten Teils voranging. Damit hatte ich den korrekten Einstiegspunkt. Der Zusammenbau sollte jetzt ohne all zu große Schwierigkeiten machbar sein. Natürlich war das viel zu optimistisch gedacht. Das Zusammensetzen erwies als noch deutlich komplizierter als das Auseinandernehmen. Längst war ich wieder in Deutschland. Alle paar Tage nahm ich mir das höchst widerspenstige Puzzle vor. Fortschritte gab es nicht. Die Teile waren kaum gegeneinander zu bewegen - und wenn, dann nur in eine zufällige Richtung. Ein planmäßiges Vorgehen was so nicht möglich. Auf Grund der ständigen Verkantungen machte das Puzzeln auch keinen sonderlichen Spaß.


Im August schließlich, nach über einem halben Jahr,  wurde mir klar, dass es so nicht weiterging. Wohl oder übel musste ich nachdenken. Das vermeide ich sonst gerne. Ich nahm die aus den drei verschränkten Teilen bestehende Ausgangskonfiguration in die linke und das freie Teil in die rechte Hand und überlegte, welchen Weg ich gehen musste. Zuerst das freie Teil mit einer der Rauten zusammenbringen - das war natürlich einfach -, es dann ein Stück weit die Kante entlang schieben und mit der zweiten Raute verschränken. Auch das sicherlich noch machbar. Danach müsste es eigentlich möglich sein, es über den Rahmen der Raute bis zur Öffnung des dritten Teils weiterzuschieben. Mit etwas Glück konnte ich es vielleicht dann dort zusammenbringen. Und so machte ich es dann auch. Nach fünf Minuten waren alle Teile korrekt verbunden und das Puzzle damit gelöst.
Mein Empfinden in diesem Augenblick grenzte an Größenwahn. Ich hatte es geschafft und zwar durch überlegtes Vorgehen. Oder war das doch Glück? Es waren nur drei vier kurze Züge notwendig und dann noch ein etwas mühevolles Ausrichten. Vielleicht sollte ich es noch einmal probieren. Leider schaffte ich es nicht mehr, das Puzzle auf Anhieb auseinander zu bekommen.  Na ja, ist vermutlich besser so. Ich hatte schon ein paar Mal die Erfahrung gemacht, dass ich beim zweiten Lösungsversuch weniger Energie und Hartnäckigkeit aufbringen konnte als beim Ersten. Es fehlt irgendwie der Reiz.

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Donnerstag, 22. August 2013

Cast Disk

Cast Disk gehört zu den eher unspektakulären Puzzles der Hanayama Serie. Es besteht aus zwei kreisförmigen Scheiben, die mittels zweier Schlitze ineinandergesteckt sind. Durch eine Reihe von rechteckigen Öffnungen am Außenrand können die Scheiben gegeneinander bewegt werden, bis eine Position erreicht ist, die eine Trennung ermöglicht.


Das Puzzle macht einen recht soliden Eindruck. Es gibt aber hochwertiger wirkende Exemplare von Hanayama. Die Bewegungen der Scheiben gegeneinander sind leichtgängig. Verkantungen treten nicht auf. Man hält dabei eine Scheibe fest und führt die andere den Außenrand entlang. Bis es nicht mehr weitergeht. Dann muss man entweder wieder zurück oder versuchen, die um 90 Grad versetzte erste Scheibe weiterzubewegen. Das alles läuft recht entspannt ab. Ein ideales Puzzle für langweilige Fernsehabende. Der Schwierigkeitsgrad beträgt 2 (leicht), und so sollte es nicht all zu lange dauern, bis man beide Teile getrennt hat. Da man sich den Lösungsweg unmöglich merken kann, bleibt der volle Spielspaß auch über längere Zeiträume erhalten.


Der Rückweg, also das korrekte Zusammenstecken der beiden Scheiben, ist ähnlich leicht/schwierig. Der Einstiegspunkt ist offensichtlich. Auf Grund der Symmetrie gibt es zwei unterschiedliche Ansätze, die (leider) beide zum Ziel führen. Erfunden hat Cast Disk der Holländer Oskar van Deventer, von dem auch zahlreiche andere - meist deutlich spektakulärere - Metallpuzzles stammen.
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