Das Auseinandernehmen war noch nicht einmal besonders schwierig. Zuerst befreite ich die Bodenplatte. Die Seitenteile waren dann kein Problem mehr. Das alles dauerte nur ein bis zwei Stunden. Leider merkte ich mir nicht den Lösungsweg. Das schien mir bei einem derartig simplen Puzzle auch nicht nötig zu sein. Das Zusammensetzten sollte natürlich in exakt der umgekehrten Reihenfolge ablaufen. Also begann ich mit den beiden Seitenteilen. Nach einer Weile hatte ich den Kniff gefunden, mit denen sie untereinander verhakt werden konnten. Bei der Bodenplatte gab es die ersten Schwierigkeiten. In welcher Ausrichtung musste sie auf welches der beiden Seitenteile aufgeschoben werden? Eingeprägt hatte ich mir das nicht, und aus Fotos war das nicht zu entnehmen. Also Probieren. Und ich probierte. Tagelang.
Was immer ich auch versuchte, ich schaffte es nicht, die Bodenplatte bis zum Ende eines Seitenteils durchzuschieben. Die Anzahl der möglichen Bewegungen oder Kombinationen war dabei stark eingeschränkt. Es gab nur vier oder fünf mögliche Zugfolgen. Allerdings machte mir die amorphe Gestalt zu schaffen. Leichte Abweichungen - etwa eine Drehung um 70 Grad anstatt 80 Grad - entschieden darüber, ob ein Zug möglich war oder nicht. Es war zum Verzweifeln. Was ich auch anstellte - ich landete immer wieder in denselben Sackgassen. Notgedrungen durchforstete ich verschiedene Blogs nach Hinweisen. Leider verwirrte mich das nur noch zusätzlich, da ich das Puzzle auf eine andere Art und Weise auseinandergenommen hatte als die meisten anderen. Offensichtlich gibt es mehrere Lösungswege. Was mich außerdem verwirrte war die Position der Bodenplatte. Auf den Fotos nicht sichtbar ist sie schräg ausgerichtet und nicht - wie eigentlich naheliegend - gerade. Dadurch verlor ich gleich zu Anfang viel Zeit, um nach der korrekten Ausrichtung zu suchen.
Dann, nach zwei Wochen, der Durchbruch. Ich fand endlich einen neuen Zug und schon konnte ich das Bodenelement durchschieben. Dann nur noch das Ende des anderen Seitenteils aufstecken, und ich war fertig. Wie bereits angedeutet war meine Lösung anders als die offizielle, die ich mir hinterher in einem YouTube Video anschaute. Normalerweise gilt es als unschön, wenn ein Puzzle mehrere Lösungen hat. Cast Radix ist aber derartig hochwertig, dass das keine Rolle spielen sollte.
Entwickelt von Akio Yamamoto wurde es 2005 auf der IPP25 als Puzzle des Jahres ausgezeichnet. Es ist zudem ausgesprochen originell und mit keinem anderen Puzzle vergleichbar. Lediglich das zweiteilige Cast Baroq, das ebenfalls von Akio Yamamoto kreiert wurde, hat eine gewisse Ähnlichkeit. Erfreulich ist außerdem, dass auch eine recht rauhe Handhabung keinerlei Spuren auf den Metallteilen hinterlässt. Das gilt übrigens für fast alle Hanayama Puzzles. Gleichermaßen gilt, dass zum Auseinandernehmen oder Zusammensetzen kein Kraftaufwand erforderlich ist.
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