Vor ein paar Jahren hatte einmal ein Ufologe im Fernsehen ein
"unmögliches Objekt" präsentiert. Es handelte sich dabei um zwei
ineinandergeflochtene Papierringe ohne Schnitt- oder Klebekanten. Seiner
Aussage nach existiert keine Technologie auf der Erde,
ein derartiges Objekt zu erzeugen. Also ein klarer Beleg für die
Anwesenheit Außerirdischer. Genau das ging mir durch den Kopf, als ich
das erste Mal das
Dovetail Puzzle in die Hand nahm.
Dovetail besteht aus einem kleinen Aluminiumkörper, in den ein
konkaves Objekt mit trapez- oder schwalbenschwanzförmigem Querschnitt
eingebettet ist. Ein vertikales Herausziehen ist nicht möglich (das ist
ja gerade der Sinn einer Schwalbenschwanzverbindung - englisch: Dovetail). Ein horizontales Herausziehen ist auf Grund der
konkaven Form ebenfalls unmöglich. Wie also wurde das Gebilde
zusammengebaut? Am Ende doch durch Aliens???
Natürlich wurde mir nach kurzem Nachdenken klar, wie die Mechanik funktionieren
musste. Genutzt hat mir diese Erkenntnis allerdings wenig. Irgendeine
Art von interner Verriegelung blockierte jede Bewegung. Ich hatte es
schon mehrfach mit derartigen Puzzles zu tun gehabt.
Stets machte sich der interne Mechanismus durch ein Klappern bemerkbar.
Nicht so bei Dovetail. Hier klapperte nichts. Beide Teile waren fest
und nahezu ohne Spiel miteinander verbunden.
Entschlossen machte ich mich ans Werk und probierte die üblichen
Techniken durch: Kreiseln, Kippen, ruckartiges Bewegen. Nichts führte
zum Ziel. Auch mit Kombinationen und längeren Zugfolgen kam ich nicht
weiter. Ich mag derartige Black Box Puzzles nicht
sonderlich. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Man trifft die richtige
Zugfolge oder man trifft sie nicht. Ein schrittweises, strategisches
Vorgehen ist kaum möglich. Wenn man Pech hat, löst man es auf Anhieb und der Spielspaß ist vorbei. Wenn man Pech hat, schafft man es nie.
Nach drei Tagen stellte ich fest, dass das Puzzle einen Magneten
enthält. In mir stiegen unliebsame Erinnerungen auf. Das kannte ich
schon vom ISIS Puzzle, in dem sich ebenfalls ein Magnet befindet, und das ich
bis heute nicht öffnen konnte (trotz mehrerer Lösungsbeschreibungen
im Internet!). Jetzt war auch klar, warum im Inneren nichts klapperte.
Danach dauerte es noch eine Weile, bis ich die richtige Bewegung
gefunden hatte, die beiden Teile zu trennen. Ich hatte offenbar ein
Exemplar mit einem besonders starken Magneten erwischt.
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Größenvergleich mit einer Euromünze |
Dovetail Concave gehört zu einer kleinen Serie ähnlicher Puzzles, die
der für seine präzisen Aluminiumobjekte bekannte Holländer Wil
Strijbos erdacht hat. Es gibt ein nahezu identisches
Gegenstück mit
konvexem Innenteil. Wer, wie ich, auf solide, perfekt
verarbeitete Metallobjekte steht, sollte hier zugreifen, auch wenn der
Preis von ca. 50 Euros nicht gerade niedrig ist.
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschentut mir leid, Bruno, aber ich kann und will hier nicht zu viel verraten. Die erforderliche Bewegung ist allerdings einfach - also keine Bewegungsfolge.
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