Donnerstag, 3. April 2014

Nail Twister

Die meisten Nagel Puzzles bestehen aus nur zwei Komponenten und sind daher vergleichsweise schnell aufzutrennen. Eine Ausnahme ist das Eureka Puzzle Nail Twister, das ich von Puzzle Sport bezogen habe. Hier hat es offenbar jemand geschafft, in ein klassisches Zweiteile-Geduldspiel eine dritte, identische Komponente einzubringen.

Der erste Eindruck war eher schlecht. Das waren simple Nägel aus dem Baumarkt, die man gebogen und verchromt hatte. Kein Vergleich mit den Zinkguss Exemplaren der Hanayama Serie. Aber der erste Eindruck täuschte. Das Puzzle erwies sich als recht anspruchsvoll. Es dauerte insgesamt mehr als eine Stunde, bis ich das erste Teil abgetrennt hatte. Der Rest war dann natürlich einfach. Wie bei den meisten Drei- oder Vierteilern blockierten sich die einzelnen Komponenten ständig gegenseitig. Der Schwierigkeitsgrad dürfte etwa bei drei (mittel) liegen.

Der Spielspaß ist eher mittelmäßig. Die drei lose verbundenen Nägel laden nicht unbedingt zum längeren Puzzeln ein. Dazu ist das Gebilde zu wackelig, zu wenig massiv. Offenbar schafft es nur Hanayama, hochwertig wirkende Objekte  zu produzieren, die gut in der Hand liegen.

Donnerstag, 6. März 2014

Cast Nutcase

Für meinen diesjährigen Thailand Urlaub hatte ich mir Cast Nutcase  von Hanayama vorgemerkt. Mit einem Schwierigkeitsgrad von sechs (sehr schwierig) sollte es mir am Strand ausreichend lange die Zeit vertreiben. Das Puzzle machte aber bereits bei der Entnahme aus der Verpackung einen derartig minderwertigen Eindruck, dass ich es lieber zu Hause ließ. Eine weise Entscheidung, wie sich schnell herausstellte.

Cast Nutcase besteht aus gegenüberliegend angeordneten Schrauben, die mittels zweier Sechskantmuttern zusammengehalten werden. Im Inneren befindet sich eine weitere, sehr viel kleinere Mutter, die es zu befreien gilt. Warum eigentlich? Ziel aller Hanayama Puzzles ist doch das Auftrennen und Wiederzusammenfügen. Das ganze Gebilde macht einen ausgesprochen wackligen und billigen Eindruck. Zum Teil liegt das daran, dass die beiden Schrauben innen hohl sind. Das ist nicht die gewohnte Hanayama Qualität, die traditionell durch gediegene, massive Ausführungen besticht.
Das zugrundeliegende Prinzip war schnell erkannt, und so dauerte es nur ein paar Minuten, bis ich die Schrauben ein Stück weit auseinander hatte. Nach weiteren fünf Minuten war alles aufgetrennt. Der Zusammenbau erwies sich als ebenso einfach. War das Zufall? Hatte ich mit Glück auf Anhieb die richtige Ausrichtung der Sechskantmuttern gefunden? Nein! Vier Wochen später, nach meinem Urlaub, versuchte ich es erneut und schaffte es wieder innerhalb kürzester Zeit. Daraufhin schaute ich mir einige Amazon Rezensionen an. Mehrere User berichteten Ähnliches. Zum Beispiel Billy: "This feels cheap in the hand compared to other similar puzzles." Oder J.Blain: "Two coworkers managed to figure it out in less than 5 minutes each." Andere wiederum brauchten deutlich länger. Auch die meisten Blogger hatten nach eigenen Aussagen Probleme.
Es gab noch eine zusätzliche Herausforderung: Die Sechskantmuttern mussten in anderer Reihenfolge (case-nut an Stelle von nut-case) angeordnet werde. Aber auch das bereitete mir keinerlei Schwierigkeiten.
Aus meiner Sicht ist Cast Nutcase das qualitativ schlechteste Puzzle der Hanayama Serie. Es ist recht wacklig, die Teile rutschten manchmal unkontrolliert, und die Sechskantmuttern verkanteten häufig. Der Schwierigkeitsgrad liegt wohl eher bei zwei (leicht). Entwickelt hat es Oskar van Deventer, von dem auch viele andere Puzzles stammen. Die zugrunde liegende Idee ist sicherlich ok, nicht aber die Umsetzung.

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Donnerstag, 16. Januar 2014

Cast S&S

Ein Puzzle, bestehend aus zwei S-förmig gebogenen Metallteilen - so etwas sollte doch in wenigen Sekunden zu lösen sein. Siegesgewiss betrachtete ich die sehr gediegen und solide wirkenden Komponenten, die im Kupferfinish gestaltet waren. Cast S&S aus der Hanayama Serie. Wie so oft täuschte ich mich auch hier. Offenbar lerne ich nicht dazu.
 
 
Ohne sonderliche Probleme ließen sich die beiden Teile gegeneinander bewegen, wobei jeweils ein Bogen des einen S den Schaft des anderen S entlanggeführt werden konnte. Es dauerte nicht sonderlich lange, und die Teile waren getrennt. Das Zusammenfügen erwies sich als noch leichter. Bei einem Schwierigkeitsgrad von drei (mittel) war das auch nicht anders zu erwarten.
 
Später nahm ich mir das Puzzle noch einmal vor. Ich wollte untersuchen, ob es mehr als eine Lösung gibt. Zu meiner Verblüffung schaffte ich es jetzt aber nicht mehr, die Teile zu trennen.  Nach Tagen war ich immer noch nicht weiter. Ich stand vor einem Rätsel. Beim ersten Mal hatte es doch fast auf Anhieb funktioniert. War das womöglich nur Zufall gewesen?
 
Verbissen probierte ich weiter. Wo war das Problem? Bei einem aus nur zwei einfachen Komponenten bestehenden Gebilde ist die Zahl möglicher Zugvarianten doch begrenzt.  Wo war die Lücke? Irgendwann schaffte ich es dann doch. Ich hatte unwillentlich immer die gleiche Zugfolge durchlaufen und den entscheidenden Schritt übersehen. Jedenfalls war damit geklärt, dass es tatsächlich nur einen Lösungsweg gibt.
 
 
Insgesamt hat mir Cast S&S gut gefallen. Das Puzzlen machte Spaß und war ausreichend anspruchsvoll. Insbesondere wenn man bedenkt, dass nur zwei Teile im Spiel sind. Was mich bei Hanayama Puzzles immer wieder beeindruckt, ist, dass die Komponenten auch nach längerem intensiven Gebrauch wie neu aussehen. So hat auch Cast S&S meine langwierigen Versuche völlig unbeschadet überstanden. 
 
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Montag, 23. Dezember 2013

Cast Amour

Bei manchen Puzzels gibt es offenbar bestimmte Züge oder Bewegungen, die natürlicher oder naheliegender erscheinen als andere und deshalb vom Anwender unwillkürlich bevorzugt ausgeführt werden. Der Designer sollte sein Puzzle deshalb so konzipieren, dass derartige Vorzugszüge ins Leere führen. Das ist auch das Prinzip des Hanayama Puzzle Cast Amour, das immerhin einen Schwierigkeitsgrad von fünf (schwer) hat. 
Trotz des hohen Schwierigkeitsgrades ist es leicht zu lösen ist, wenn man gleich auf den richtigen Anfangszug kommt.  Vertrackterweise gerät man aber fast immer auf die falsche Spur. Ich hatte jedenfalls zunächst durchaus Probleme, die drei Teile auseinander zu bekommen. Nachdem ich es schließlich geschafft hatte, spielte ich noch eine Weile herum. Mir fiel bald auf, dass das Puzzle manchmal sehr leicht zu lösen war und machmal nicht.  Ich stand vor einem Rätsel.

Erst ein systematisches Vorgehen entlarvte den Trick. Von zwei fast identischen Bewegungsmöglichkeiten hatte ich in den meisten Fällen die mir natürlicher erscheinende - aber falsche - gewählt. Die beiden Ringe blockierten sich so gegenseitig. 
 Cast Amour gehört für mich zu den weniger ansprechenden Puzzles des Hanayama Serie. Es wirkt nicht sonderlich massiv, eher wie aus Plastik gefertigt. Wenn man auf Anhieb den richtigen Einstieg erwischt, lässt es sich mit zwei simplen Drehbewegungen auftrennen. Allerdings ist es recht originell, und so etwas weiß ich immer zu schätzen.
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Freitag, 29. November 2013

Cast Coil

Der japanische Hersteller von Metallpuzzles, Hanayama, schafft es immer wieder, originelle Neuheiten auf den Markt zu bringen. Bestes Beispiel hierfür ist Cast Coil, das keinem anderen Geduldspiel gleicht. Es besteht aus zwei in unterschiedlichen Farben produzierten Zinkgussteilen, die ineinander verschränkt sind und sich zu einem kompakten, quaderförmigen Objekt verbinden.  
 
 
Von außen nicht erkennbar sind einige der Kanten abgerundet, so dass trotz der räumlichen Enge Drehbewegungen möglich sind. Durch eine Kombinationen von Drehungen und Schiebebewegungen können die beiden Teile ausgesprochen leichtgängig gegeneinander bewegt werden. Ziel ist natürlich die Trennung.  Da das Puzzle nur vom Schwierigkeitsgrad 3 (mittel) ist, hatte ich damit keine sonderlichen Probleme. Um den Rückweg zu erschweren, merkte ich mir absichtlich nicht die Konstellation, die der Trennung vorausging. Das war eine eher zweifelhafte Entscheidung. Es ergab sich dadurch nämlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Teile zusammenzuführen. Und alle mussten untersucht werden. So dauerte es recht lange, bis ich den Ausgangszustand wieder erreicht hatte.  Das Zusammenzusetzen ist also deutlich schwieriger als das Auftrennen.
 
 
Anschließend probierte ich es mit einer systematischen Vorgehensweise. Ich hielt das goldfarbene Teil fest und bewegte nur das Silberfarbene. Jeder Zug wurde notiert. Etwa:  2 nach unten - drehen nach rechts - drehen nach oben - 1 nach links. Bemerkenswerterweise gibt es in den meisten Situationen nur eine einzige Möglichkeit.  Die Schwierigkeit dieses Puzzels besteht wohl darin, dass man leicht die Orientierung verliert und sich unabsichtlich rückwärtsbewegt. Bald hatte ich alle Zugfolgen ermittelt und konnte die Lösung einfach aus meiner Tabelle ablesen. Es werden übrigens nur 8 Züge bis zum Auftrennen benötigt.  
 
Cast Coil hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Es ist nicht ganz einfach, aber in vertretbarer Zeit lösbar. Optisch macht es nicht viel her. Aber gerade wegen dieser Schlichtheit zieht es unter all den chromblitzenden Hanayama Puzzles doch schnell alle Blicke auf sich.
 
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Freitag, 1. November 2013

Popplock T8

Die meisten Metallpuzzles beruhen entweder auf klassischen Vorlagen oder wurden von Enthusiasten aus Japan, den USA, den Niederlanden, Großbritannien, Finnland oder Osteuropa erdacht. Deutschland, das einstige Land der Dichter und Denker, ist meines Wissens nach nicht vertreten (hier haben mittlerweile wohl die Dichter die Oberhand gewonnen). Doch es gibt eine rühmliche Ausnahme: Der Augsburger Rainer Popp hat es bis an die Spitze geschafft. Seine leider recht teuren Trickschlösser sind wahre Meisterwerke gediegener Handwerkskunst. Rainers letzte Kreation, Popplock T8, kostet 200 Euro. Dennoch war die kleine Serie schnell ausverkauft. Mit etwas Glück konnte ich noch ein Exemplar ergattern.


Popplock T8 besteht aus einem massiven Stahlzylinder, der den Bügel aufnimmt. Im Inneren des Zylinders befindet sich ein Schaft aus Messing. Der erste Trick, der den Schaft ein Stück weit herausziehen lässt, ist recht leicht zu durchschauen. Dann hat man nur noch die Möglichkeit, das Innenteil zu drehen oder nach oben oder unten zu schieben. Andere bewegliche Teile gibt es nicht. Ich war etwas ratlos. Was immer ich auch unternahm, der Bügel rührte sich nicht. Nach drei Tagen war ich immer noch nicht vorangekommen. Die Finger taten mir weh. Das alles erinnerte mich an die extrem schwierigen Revomaze Puzzles. Aber dann fiel mir bei einer bestimmten Bewegung eine Besonderheit auf. Ich spielte ein wenig herum, und plötzlich öffnete sich der Bügel. Völlig unerwartet.  

Der zu Grunde liegende Trick ist genial und äußerst ungewöhnlich. Da ich keine Erfahrung mit anderen Popplock Schlössern habe, kann ich nicht sagen, ob das typisch ist. Aus den Rezensionen anderer weiß ich aber, dass Rainers Trick Locks generell schwer zu lösen sind. Wie dem auch sei, mir hat das T8 gefallen.  Wer übrigens die Tricks nicht durchschaut, kann auf die beiliegende Lösungsanweisung zurückgreifen.




Dienstag, 22. Oktober 2013

Cast Square

Cast Square  ist vielleicht die schönste Kreation des japanischen Metallpuzzle Herstellers Hanayama. Es besteht aus vier identischen, kunstvoll verschlungenen Teilen, die sich zu einem massiven Quadrat zusammenfügen. Erdacht hat es der Finne Vesa Timonen, von dem auch Cast Donuts stammt.


Da das Puzzle vom Schwierigkeitsgrad sechs ist (sehr schwierig), nahm ich es auf meinen diesjährigen Mallorca Urlaub mit. Es müsste mich ja wohl eine Weile beschäftigen. Im Flugzeug ging es los. Mit etwas Mühe konnte ich das eine oder andere Teil etwas nach außen ziehen. Ansonsten gab es kaum Bewegungsmöglichkeiten. Alles war ineinander verhakt. Auch nach einer Stunde war ich nicht all zu viel weiter gekommen. Im Hotel dann gab es den ersten Fortschritt: Im Inneren des Puzzles klapperte es verdächtig, wenn man es schüttelte (das hatte ich im Flugzeug natürlich nicht hören können). Offenbar gab es einen verborgenen Mechanismus, der die Teile zusammenhielt. Da dieser Mechanismus fast zwangsläufig schwerkraftabhängig ist, musste die Ausrichtung des Puzzles oder die Bewegungsrichtung eine Rolle spielen. Nach dieser Erkenntnis dauerte es dann auch nicht lange, bis ich das erste Teil ein Stück weit lösen konnte. Bemerkenswerterweise leistete Cast Square danach  immer noch Widerstand. Obwohl das Teil nur noch an einer Ecke festhing, konnte ich es nicht vollständig abtrennen.

Natürlich hatte ich dann doch irgendwann den Dreh raus, und das Puzzle fiel fast von selbst auseinander. Der jetzt offenliegende Mechanismus erwies sich als recht simple. Das Wiederzusammensetzten erforderte dann eine gewisse Fingerfertigkeit, da alle vier Teile gleichzeitig bewegt werden mussten. Nachdem ich es ein paar Mal aufgetrennt und zusammengesetzt hatte fiel mir auf, dass die Teile zunehmend leichtgängiger gegeneinander verschiebbar waren. Das konnte doch wohl kein Abnutzungseffekt sein. Hatte Hanyama vielleicht absichtlich die Innenseiten aufgeraut? Denkbar ist das schon, da das Puzzle jetzt bei bestimmen Bewegungsabläufen von selbst auseinanderfiel. Ein Amazon Rezensent hatte berichtet, dass ihm das gleich nach dem Auspacken passiert war. Andere hatten ähnliche Erfahrungen gemacht.
Alles in allem hinterlässt Cast Square einen etwas zwiespältigen Eindruck. Ein wirkliches Puzzeln kommt kaum zu Stande. Man fummelt solange herum, bis sich ein Teil von selbst löst oder das Ganze gar komplett auseinanderfällt. Der verborgene Mechanismus bringt ein unerwünschtes Zufallselement ins Spiel. Mir sind die Puzzles lieber, die man durch Nachdenken und systematisches Vorgehen lösen kann.

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