Eng verwandt mit Geduldspielen sind
Geschicklichkeitsspiele. Bei denen steht allerdings weniger das Finden
des Lösungsweges als vielmehr der Kampf mit widerstrebenden Elementen im
Vordergrund. Das Metallpuzzle Peppermint Twist kann sowohl den Geduld-
als auch den Geschicklichkeitsspielen zugerechnet werden.
Ins Auge fällt zunächst die wenig spektakuläre Form: Vier massive Stahldrähte, die
zu einem kompakten Objekt von ca 15 cm Länge verdrillt sind. Aufgrund
der Reibungskräfte ist das Ganze stabil. Mit etwas Mühe kann man die
einzelnen Adern gegeneinander verschieben. Je weiter man eine oder zwei
herausbewegt, desto instabiler wird das Gebilde, bis es schließlich
auseinanderfällt. Die Herausforderung besteht ausschließlich im
Wiederzusammenfügen.
Ich
merkte schnell, worin die Schwierigkeit bestand. Es war nahezu
unmöglich, alle vier Drähte gleichzeitig so auszurichten, dass sie
wieder zusammengeschoben werden konnten. Eine kleine Verkantung reichte
aus, das Zusammenfügen zu blockieren, und dann konnte man wieder von
vorne anfangen. Irgendeinen verborgenen Trick konnte es nicht geben, da
die vier Drähte vollkommen identisch und von allen Seiten zugänglich
waren. Es lief damit anfangs auf ein reines Geschicklichkeitsspiel
heraus. Nach einiger Zeit fand ich aber eine Griffkombination, mit der
ich das Puzzle problemlos in weniger als 30 Sekunden zusammenfügen
konnte. Das war offenbar der Lösungsansatz, der ein Geduldspiel
auszeichnet. Wer nicht drauf kommt, kann vermutlich mit Tesafilm oder
Heftpflaster die einzelnen Teile fixieren, um dann den letzten
Draht ohne Schwierigkeiten hineinschieben zu können. Probiert habe ich
das allerdings nicht.
Bei Sloyd in Finnland ist Peppermint Twist unter dem Namen 4 Wires erhältlich. Dort gibt es auch eine Variante mit fünf Drähten.
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