Donnerstag, 20. Juni 2013

Cast Helix

Bis jetzt bin ich noch nie von einem Hanayama Puzzle wirklich enttäuscht worden. Natürlich gab es einige, die allzu leicht zu lösen waren oder die von der Optik oder Haptik nur wenig hergaben. Das waren aber vertretbare Ausnahmen. Das erste Puzzle der Hanayama Serie, das einen schlechten Eindruck hinterlassen hat, war Cast Helix . Vielleicht hatte ich auch nur zu viel erwartet, da es von Akio Yamamoto erfunden wurde, der für Hanayama eine Reihe der schönsten und anspruchsvollsten Puzzles entwickelt hat.


Nach dem Auspacken hielt ich einen fünfzackigen, rosettenförmigen Stern in Händen, der aus zwei Scheiben bestand, die durch eine Achse verbunden waren. Die beiden flachen, mit Löchern versehenen Scheiben konnten gegeneinander verdreht werden. Ein offener Ring  steckte in einem der Löcher. Ziel ist es, diesen Ring vom Stern zu trennen.
 
Das ganze Gebilde machte einen recht wackeligen Eindruck. Schnell hatte ich raus, wie ich den Ring von einem Loch zum nächsten weiterbewegen konnte.  Ganz widerstandsfrei ging das meistens nicht. Die Drehungen der Scheiben wurden durch leicht gerundete Ovale begrenzt, in die die Löcher eingebettet waren. Auch nach stundenlangen Versuchen waren kaum Fortschritte zu erkennen. Ich hatte mich Sicherheit jede Lochkombination durchprobiert. In einigen Konstellationen konnte man den Ring weit zur Seite kippen. Aber nicht weit genug, um ihn zu entfernen. Leider gab es eine recht einfache Möglichkeit den Ring mit mittlerem Kraftaufwand zu entfernen. War das die korrekte Lösung?  Eigentlich nicht, denn Hanayama Puzzles sind normalerweise immer ohne Gewalt aufzutrennen. Außerdem hatte Cast Helix den Schwierigkeitsgrad fünf (schwer). So einfach konnte es daher nicht sein.
 
Vielleicht hatte ich aber ein Exemplar mit sehr engen Toleranzen erwischt. Nach einigem weiteren Probieren schaute ich mir schließlich eine YouTube Lösung an. Und tatsächlich, ich war auf dem falschen Weg gewesen. Auf eine Variante, bei der die beiden offenen Enden des Rings in je einem eigenen Loch steckten, war ich peinlicherweise nicht gekommen. Jetzt war die Lösung einfach. Mit geringem Kraftaufwand und etwas Wackeln ließ sich der Ring flach von den Scheiben abziehen. Der Rückweg, also das Einfügen des Ringes in den Stern, erwies sich übrigens als deutlich leichter als das Auftrennen. 
 
Alles in allem eine recht unbefriedigende Angelegenheit. Die korrekte Lösung erforderte einen geringen Kraftaufwand und die einfache einen mittleren. Das Puzzle wirkte zudem weniger massiv und hochwertig als die meisten anderen der Hanayama Serie. Interessanterweise haben alle Amazon Rezensenten ausnahmslos die Höchstwertung von fünf Sternen vergeben.


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