Dienstag, 19. März 2013

Cast Rattle

Eine der interessantesten und originellsten Neuentwicklungen der letzten Jahre ist das Hanayama Puzzle Cast Rattle, das 2010 auf den Markt kam. Vier identische Zinkgussteile sind zu einem ausgesprochen klapprigen (daher der Name rattle = Geklapper) Gebilde zusammengefügt, das jeden Moment von selbst auseinanderzufallen droht. Das Design ist modern und wirkt sehr ansprechend. Fast spontan fängt man an, die einzelnen Komponenten gegeneinander zu verschieben.


Schnell wurde mir klar, dass Cast Rattle nicht einfach aufzutrennen sein wird. Die einzelnen Teile sind an ihrer Unterseite über rechtwinklige Haken miteinander verbunden, die sich problemlos ein Stück weit gegeneinander verschieben lassen. Auf der Oberseite verhindern Stege ein Auseinanderfallen. Was immer man auch anstellt, immer blockiert irgendein Haken oder Steg die Trennung. Mit Dreh- und Kippbewegungen suchte ich nach einer Lücke. Vergeblich. Nichts brachte die einzelnen Teile auseinander. Erschwert wurde das Puzzeln durch die hohe Beweglichkeit der Komponenten untereinander. Es war deshalb fast unmöglich, bestimmte Zugfolgen oder Konstellationen zu erzwingen. Schließlich fixierte ich einige Teile mit Papierschnippseln. Jetzt endlich konnte ich systematischer vorgehen. Und so dauerte es nicht all zu lange, bis ich das Puzzle auseinander hatte. Insgesamt hatte ich etwa zwei Stunden benötigt.


Leider hatte ich mir nicht gemerkt, wie die Konstellation aussah, die zur erfolgreichen Trennung geführt hatte. Und so ging das Spiel beim Zusammensetzen von vorne los. Nur war es dieses Mal noch schwieriger, die wackligen Teile in den Griff zu bekommen. Lange machte ich keinerlei Fortschritte. Möglicherweise ist es freihändig unmöglich. Versuchsweise legte ich schließlich zwei Teile leicht nebeneinander versetzt auf einen Tisch und versuchte die beiden verbliebenen von oben vorsichtig  aufzubringen. Nach einigen kleineren Korrekturen funktionierte das fast auf Anhieb. Geschafft! Mit einem hörbaren Klick rasteten die Teile ein. Auf die gleiche Weise lies sich das Puzzle problemlos wieder auftrennen. Bald schaffte ich es auch freihändig - unter Zuhilfenahme der Schwerkraft sogar mit nur einer Hand. Anders als bei den meisten anderen Puzzles gibt es hier übrigens keine Zugfolge, die in korrekter Reihenfolge zu durchlaufen ist. Man muss "lediglich" die vier Teile in die korrekte Lage bringen und dann auseinanderziehen...

Ein wirklich faszinierendes Puzzle! Optisch ansprechend und angenehm zu spielen. Der Schwierigkeitsgrad von vier (mittelschwer) ist berechtigt. Ein guter Teil der Probleme wird durch das ständige Auseinanderrutschen verursacht. Ist das vielleicht eine neue Idee in der Puzzlewelt? Ich kenne jedenfalls nichts Vergleichbares. Erfinder ist der amerikanische Computer-Experte Bram Cohen, der auch das  BitTorrent-Protokoll entwickelt hat.

eigene Bewertung
Amazon Bewertung


Dienstag, 12. März 2013

Cast Reef

Seit einigen Wochen beiße ich mir bei zwei Hanayama Metallpuzzles buchstäblich die Zähne aus: Cast Equa  und Cast Quartet. Hier komme ich einfach nicht voran. Noch nicht einmal kleine Fortschritte sind erkennbar. Endlos drehe ich mich im Kreis. Um die permanent steigende Frustration etwas abzubauen, nahm ich mir das Schwierigkeitsgrad-3-Puzzle Cast Reef  vor. Das sollte lösbar sein. Das aus zwei in unterschiedlichen Farben verchromten Zinkgussteilen bestehende Gebilde macht rein äußerlich keinen sonderlich guten Eindruck. Es wirkt billig und etwas antiquiert. Bei den meisten Shops kostet es bemerkenswerterweise genau so viel oder fast genau so viel wie wesentlich aufwändigere und schwerere Exemplare der Hanayama Serie.


Das Puzzeln ist unspektakulär. Man nimmt das etwas größere Teil, das eine Koralle darstellen soll, in die linke Hand und bewegt das goldfarbene Fischpaar die einzelnen Äste entlang. Solange, bis man beide Teile getrennt hat. All zu schwierig ist das nicht. In ein paar Minuten sollte das Puzzle gelöst sein. Allenfalls Neueinsteiger dürften damit zu beeindrucken sein. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, dass man das Fischpaar gelegentlich um 180 Grad drehen muss.
Cast Reef ist übrigens Teil einer kleinen Serie, die außerdem noch Cast Sea Bream, Cast Shark, Cast Starfish, Cast Claw und Cast Sea Horse umfasst. Designer ist in allen Fällen Akio Yamamoto, der auch für die wesentlich anspruchsvolleren und originelleren Cast Radix und Cast Vortex verantwortlich zeigt. Cast Reef scheint nicht gerade ein Verkaufsschlager zu sein. Es gibt nur wenige Rezensionen, und in der - natürlich nur bedingt aussagekräftigen - Amazon Verkaufsstatistik wird nur ein hinterer Rang erreicht. Hier ein paar Zahlen von amazon.de (die Werte in Klammern sind die amerikanischen Ranglistenpositionen):

 - Cast Vortex - 12.417  (4,863)
 - Cast Marble - 17.747  (74,983)
 - Cast Enigma - 18.241  (4,868)
 - Cast H&H - 18.471  (182,967)
 - Cast Key II - 34.390  (158,719)
 - Cast Elk - 34.763  (81,448)
 - Cast Spiral - 44.088  (22,055)
 - Cast Laby - 67.128  (20,651)
 - Cast Duet - 72.248  (101,281)
 - Cast Chain - 89.922  (105,071)
 - Cast Radix - 115.598  (64,301)
 - Cast Reef - 172.533  (304,474)
 - Cast Keyring - 228.447  (260,994)

eigene Bewertung