Ein beliebtes Thema von Metallpuzzels ist das Labyrinth.
Allerdings nicht die klassische, zweidimensionale Variante. Aufgrund des
auf den kleinen Objekten nur begrenzt zur Verfügung stehenden Platzes
würde eine Lösung hier nur Sekunden erfordern. Also muss eine
Verkomplizierung ins Spiel gebracht werden.
Cast
L'oeuf (deutsch: Ei) besteht aus zwei dünnen Metallscheiben, die von
zwei kleinen Stiften zusammengehalten werden. Die Bewegung der Stifte ist
durch Bahnen begrenzt. Kleine Halbkugeln am Ende der Stifte verhindern,
dass die Scheiben getrennt werden können. Das ist nur an zwei Stellen
möglich, an denen sich die Bahnen zu kleinen Kreisen erweitern. Ziel ist
es, die Metallplatten so gegeneinander zu bewegen, dass die Stifte
die Kreise erreichen und die Teile auseinandergezogen werden können.
Ich hatte bereits ein ähnliches Puzzle - Cast Medallion - in Händen
gehabt und wusste, dass es nicht leicht werden würde. Anders als bei
klassischen, zweidimensionalen Labytrinthen fand ich hier keine
Strategie, mit der ich die Lösung erzwingen konnte. Das Puzzeln lief
auf ein unsystematisches Herumprobieren heraus. Warum auch nicht? Das
kostete zwar Zeit, beanspruchte einen aber nicht intellektuell.
Eigentlich genau das Richtige für mich.
Wie erwartet wurde es
schwierig. Obwohl es bei den gezackten Bahnen keine Abzweigungen gab -
man sich also nicht verlaufen konnte - kam ich kaum voran. Mal ging es
auf der einen Seite nicht weiter, mal auf der anderen. Nach einiger
Zeit fiel mir dann auf, dass ich bei einer der beiden Scheiben nie
über eine bestimmte Stelle hinaus kam. Damit hatte ich ein erstes
Teilziel ermittelt. Diesen Punkt galt es zu überwinden, und das war dann
in vergleichsweise kurzer Zeit geschafft. Der Rest war einfach. Der
Rückweg - also das Wiederzusammenfügen und das Erreichen der
Ausgangsposition - erwies sich übrigens als genau so langwierig.
Cast
L'oeuf ist ein recht anspruchsvolles Geduldspiel, das nicht auf Anhieb
zu lösen sein dürfte. Insgesamt habe ich über mehrere Tage verteilt
mehr als vier Stunden für das Auftrennen und anschließende Zusammenfügen
benötigt. Was mich stört, ist die blechartige Haptik. Die beiden
Metallscheiben sind etwas dünn geraten. In einigen Situationen konnte ich
mit geringem Gewaltaufwand Drehbewegungen erzwingen, bei denen sich das
Blech wegbog. Mir war dann nicht klar, ob das erlaubte Züge waren. Der
Schwierigkeitsgrad beträgt vier (mittelschwer). Entwickelt hat es der
Holländer Oskar van Deventer, von dem auch das oben erwähnte Cast
Medallion stammt.eigene Bewertung |
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